Das Original

Das britische U-Boot HMS Otus ist eines von 27 U-Booten der Oberon-Klasse, die zwischen 1957 und 1977 für die britische (13 U-Boote) sowie die australische (6), brasilianische (3), chilenische (2) und kanadische Marine (3) gebaut wurden. Acht der U-Boote sind noch erhalten und können besichtigt werden, darunter HMS Otus. Die Oberon-Klasse wurde aus der Porpoise-Klasse entwickelt und ähnelt dieser. Sie wurden aus einem besseren Stahl gebaut und konnten deshalb tiefer tauchen. Auch die Sensoren wurden verbessert. Die Klasse wurde als Patrouillen- und Jagd-U-Boot entwickelt, aber auch für Spezialaufgaben verwendet. Die britischen U-Boote der Klasse blieben bis in die 1980er bzw. 1990er in Dienst, das letzte wurde 1993 außer Dienst gestellt. Die Schwesterschiffe bei den anderen Marinen wurden auch in den 1990ern bis spätestens die frühen 2000ern ausgemustert.


Otus ist 90,0 m lang, 8,1 m breit und verdrängte 2030 t über Wasser und 2410 t unter Wasser. Der Antrieb erfolgte durch zwei Dieselmotoren mit 3280 PS und zwei Elektromotoren mit 6000 PS, womit 12 kn über Wasser und 17 kn unter Wasser erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 69 Mann, die Bewaffnung aus acht 53,3-cm-Torpedorohren: sechs am Bug, zwei am Heck; letztere konnten nicht nachgeladen werden und wurden früher inaktiviert. Für die Bugtorpedorohre standen 20 Torpedos oder 50 Minen zur Verfügung.


Die Otus wurde 1961-63 von Scotts Yard in Greenock gebaut. Sie wurde weltweit eingesetzt. Wahrscheinlich 1977-79 wurde sie für Spezialoperationen modifiziert, d.h. sie erhielt eine Schleuse, um getaucht Spezialkräfte absetzen zu können. Ab Oktober 1990 war sie Teil von Operation Granby, dem britischen Beitrag zum Zweiten Golfkrieg. Während des Kriegs diente sie wahrscheinlich zum Einschleusen von Spezialeinheiten in den Irak. Im April 1991 kehrte Otus nach Portsmouth zurück und wurde im gleichen Jahr außer Dienst gestellt. Bis 2002 lag sie in Tipner Lake als sie von einem deutschen Unternehmer gekauft wurde, der sie nach Sassnitz auf Rügen schleppen lies, wo sie seither als Museumsschiff (Fotogalerie) geöffnet ist.

Das Modell

Das britische U-Boot HMS Otus baute ich aus dem Bausatz der Oberon-Klasse von Starling Models (siehe Bausatzbesprechung). Das Modell soll Otus während des Zweiten Golfkriegs 1991 darstellen. Sie und ihr Schwesterschiff Opossum fuhren damals mit einem zweifarbigen Tarnschema.

Der Bausatz besteht aus einem Resinteil für den Rumpf mit schon angegossenen Turm, zwei Resinteilen für die verschiedenen Formen des Sonars und einer kleinen Fotoätzteilplatine für die Tiefenruder. Es können aus dem Bausatz also die Version mit dem frühen Sonardom auf dem Bug als auch die späte Variante gebaut werden. Für die Otus benötigte ich die frühe Form, da Otus nicht entsprechend modernisiert wurde. Ich ergänzte noch zwei Ausfahrgeräte aus Plastik- und Metallteilen. Für die Bemalung benutzte ich Farben von Vallejo Model Color: 153 (907) Hellblaugrau und 166 (994) Dunkelgrau für den Rumpf und 152 (883) Hellgrau für einen Teil der Ausfahrgeräte.

Links einige britische diesel-elektrischen U-Boot-Klassen aus der Zeit des  Kalten Kriegs: HMS Alliance (A-Klasse, 1947), HMS Grampus (Porpoise-Klasse, 1958), HMS Otus (Oberon-Klasse, 1963) und HMS Ocelot (Oberon-Klasse, 1964). Rechts die Otus mit zwei U-Booten aus der gleichen Epoche, der ORP Dzik (1966) und USS Tinosa (1964).

 

Quellen


Lars