Lenkwaffenzerstörer Maya: Deckelbild

Modell: Japanese Maritime Self-Defense Force DDG-179 "MAYA"
Hersteller: Pit-Road
Maßstab: 1/700
Material: Polystyrol (Spritzguss), Abziehbilder
Art.Nr.: J89
Preis: 49,8 € (bei NNT Modell + Buch)

Das Original

Der japanische Lenkwaffenzerstörer Maya (まや, DDG-179) ist das Typschiff der neuesten, 2017-21 gebauten Klasse dieses Typs. Mit den beiden Schiffen der Maya-Klasse, Maya und Haguro, verfügt die japanische Marine für jede ihrer vier Geleitgruppen je zwei AEGIS-Zerstörer und konnte die alten, noch nicht mit AEGIS ausgerüsteten Lenkwaffenzerstörer der Hatakaze-Klasse ersetzen. Die Maya-Klasse ist eine Weiterentwicklung der Atago-Klasse, die wiederum auf der Kongo-Klasse beruht. Die Maya-Klasse fällt noch einmal größer aus. Sie verfügt über bessere Sensoren, ein besseres AEGIS-System und die Radarsignatur wurde noch einmal reduziert. Der Hauptunterschied zur Atago-Klasse ist der Antrieb: Gasturbinen, die Elektromotoren antreiben. Verbunden damit ist nicht nur eine höhere Wirtschaftlichkeit, sondern auch eine höhere Stromerzeugungskapazität, so dass zukünftige Waffensysteme wie Laser oder Railguns (elektromagnetische Geschütze) nachgerüstet werden können.

Maya ist 170,0 m lang, 21,0 m breit und verdrängt voll beladen 10.250 t. Der Antrieb besteht aus zwei Gasturbinen, die 69.000 PS leisten, womit zwei Strommotoren getrieben werden und 30 kn erreicht werden soll. Zusätzlich gibt es zwei weitere kleinere Gasturbinen (mit zusammen 16.300 PS) und zwei Dieselmotoren, die jeweils mit Generatoren gekoppelt sind. Das Stromnetz ist für Starkstrom ausgelegt. Die Besatzung besteht aus etwa 300 Personen.

Bewaffnung
1 x 12,7 cm L/62 Mk 45 Mod 4-Geschütz
2 x 2 cm Phalanx Block IB-Nahbereichsabwehrgeschütze
2 x 1,27 cm Maschinengewehre
8 Typ 17-Anti-Schiffsraketen (zwei Vierfachstarter)
96 zelliger Mk 41-Senkrechtstarter (für ESSM-, SM-2-, SM-3- und SM-6-Flugabwehrraketen, Typ 7-U-Jagdraketen)
6 x 32,4 cm-Torpedorohre (für Mk 46, Typ 97 und Typ 12 U-Jagdtorpedos)
1 Mitsubishi SH-60K Seahawk-Bordhubschrauber

Maya wurde 2017-20 von Japan Marine United Inc. in Yokohama gebaut. Sie gehört zur 1. Geleitgruppe mit Heimathafen Yokosuka.

Der Bausatz

Pit-Road vervollständigt mit diesem Bausatz der Maya die Serie japanischer Lenkwaffenzerstörer. Pit-Road hat diese inzwischen alle im Maßstab 1/700 herausgebracht: Amatsukaze (Bausatzbesprechung), Tachikaze-, Hatakaze-, Kongo- und Atago-Klasse (Bausatzbesprechung) sowie jetzt eben die Maya-Klasse.

Maya kann sowohl als Wasserlinien- als auch als Vollrumpfmodell gebaut werden. Die Teile für den Überwasserrumpf befinden sich an den Spritzlingen A und B. Die Teile sind gut detailliert und geben auch gut den etwas S-förmigen Verlauf des Oberdecks wieder. Der Wasserpass ist mit einer feinen Gravur markiert.

Der Unterwasserrumpf ist auch gut detailliert, z.B. die Schlingerkiele. Der eigentliche Bugsonar ist ein weiteres Teil auf Spritzling H, das in den Bugwulst eingesetzt werden soll. Um die Bemalung zu erleichtern? Das würde natürlich nur funktionieren, wenn die Passgenauigkeit entsprechend gut ist.

Die Teile für die Aufbauten sind sehr gut detailliert. Der Hubschrauberhangar kann offen dargestellt werden, es gibt im Inneren allerdings bis auf das Deck keinerlei Details.

Auf Spritzling H findet man noch einige weitere Teile für die Aufbauten, diverse Teile für das Unterwasserschiffe darunter den schon erwähnten Bugsonar, die Propellerwellen und die Propeller selbst, der vordere VLS-Starter sowie ein Beiboot. Auch diese Teile sind gut detailliert. Verbesserungspotential gibt es z.B. bei den doch sehr dicken Abstützungen der Teile H13 und H14, die am hinteren Ende des achteren Aufbautenblocks befestigt werden sollen.

Der Spritzling I umfasst diverse Antennen und Teile für die Masten, von Spritzling J wird nur der SH-60K Seahawk-Hubschrauber gebraucht. Einige Teile an Spritzling I sind sehr dick, z.B. der Schraubenschutz, diverse Funkantennen, die Abstützungen der Rahe und auch die verschiedenen Niedergänge. Den Hubschrauber kann man mit fotogeätzten Rotoren verfeinern.

Dem Bausatz liegen zwei Spritzlingen je zwei Mal bei, die es auch als Zubehörsätze gibt. Dies sind nicht die altbekannten Teile aus den 1990ern, sondern gehören zur NEO-Serie und sind wesentlich feiner. Die meisten Teile werden nicht gebraucht. Die verschiedenen Antennen, Täuschkörperwerfer, Anker, Phalanx-Geschütze und MG, die man verwenden soll, sind überwiegend sehr fein und gut detailliert. Lediglich die Rohre der MG und die Halterung des Senders an den SPG-62-Feuerleitradaren könnten feiner bzw. besser detailliert sind. Hier sind aktuell bei Spritzguss aber wohl nicht mehr möglich.

Für die Vollrumpfversion ist noch ein Modellständer enthalten.

Die Anleitung

Die Anleitung enthält einen Text über das Original auf japanisch und englisch sowie ein Teileübersicht. Der Zusammenbau wird in 16 Schritten mit Hilfe übersichtlicher Zeichnungen beschrieben. Es gibt etwas japanischen Text in der Anleitung, dieser beschreibt überwiegend die Teile, z.B. was für ein Raketenstarter dies ist. Einige wenige Stellen bieten wohl auch Hinweise auf den Zusammenbau, z.B. auf die Bemalung der Innenseite des Hangars.

Die Bemalanleitung, die auch die Hinweise für die Positionen der Abziehbilder umfasst, ist farbig auf eine mehr als DIN A4 große Seite gedruckt. Die Farbangaben beziehen sich auf GSI Creos-Farben.

Die Angaben sind relativ genau, einzelne Bereiche sind noch mal vergrößert dargestellt und auch der Bordhubschrauber wurde nicht vergessen.

Quellen

Fazit

Pit-Road setzt konsequent die Reihe Bausätze der japanischen Marine fort und ergänzt, wie hier bei der Maya oder z.B. bei den Zerstörern der Asahi-Klasse (Bausatzbesprechung) auch immer die neuesten Einheiten. Man darf dann wohl dann nächstes oder übernächstes Jahr einen Bausatz der Fregatten der Mogami-Klasse erwarten, von der die ersten beiden Einheiten 2022 in Dienst gestellt werden sollen. Der Bausatz der Maya-Klasse ist überwiegend, im Rahmen der Möglichkeiten des Spritzguss, sehr gut detailliert. Fotoätzteile liegen nicht bei und ich habe auch noch keine Ankündigung eines Satzes für die Maya gesehen. Die meisten Teile, z.B. die Netze am Hubschrauberdeck, kann man aus allgemeinen Sätzen ergänzen. Insgesamt ist der Bausatz

sehr empfehlenswert


Lars