Zur Vorgeschichte
Schon lange lag der riesige Karton des VII C-Bootes von Revell auf unserem Speicher! Jedoch war nie daran gedacht, das U-Boot in seiner gesamten Länge von satten 93 cm komplett zu bauen... Ein Irrwitz, bei meinen geringen Platzverhältnissen zuhause! Ich hatte eine andere Idee: Ich wollte Segmente bauen, die ich platztechnisch auch gut in meinen Vitrinen unterbringen konnte. Begonnen hatte alles mit einer Idee um die 8,8-cm-Bordkanone, die ich gerne als Vignette mit der kompletten Bedienungsmannschaft auf einem Stück Deck des U-Bootes darstellen wollte.
Ein wenig frustriert war ich dann dennoch, als Modellbaukollege Christian Bruer von den German Gamblers 06 hier seine Interpretation des gleichen Themas brachte! Immer wieder mal haben ganz offensichtlich zwei (oder gar mehrere) Modellbauer zum gleichen Zeitpunkt die gleichen Ideen - Christian war halt einfach schneller! So wollte ich dann nicht gerade mit der 8,8 cm beginnen, sondern zunächst mit dem Schiffsbug. Dabei stand für mich im Vordergrund, mich einmal lackiertechnisch mit dem Thema „Rost“ auseinanderzusetzen.
Die Brücke/der Turm des U-Bootes war zwar der eigentliche Ausgangspunkt für diese "Split-Thematik" des 1/72er Modells von Revell, zu allem Überfluss hatte ich mir auch noch die überaus seltene und extrem teure 1/32er Variante des VII C-Turms von Andrea samt Figuren gekauft! Diese "große" Version habe ich jedoch wieder verworfen (und wieder verkauft), weil mir die Idee mit weiteren Segmenten des VII C besser gefiel und weil es schlichtweg weniger Platz brauchte! Zudem ergab sich hier eine prima Vergleichbarkeit zu meinem "Bruno"-Turm der Bismarck.
Das Modell
Der Bausatz Nr. 05012 von Revell ist ja schon ein wenig betagt, daher heute kaum noch zu finden. Als erstes habe ich gleich den Rumpf montiert, die erforderlichen Segmente angezeichnet und abgetrennt. So liegen neben dem hier gezeigten Bug noch der Bereich der 8,8-cm-Kanone und das Brückensegment auf Halde und warten geduldig auf ihren Baubeginn. Den Komplettsatz an Ätzteilen von Eduard für dieses Boot habe ich mir dann doch zugelegt, der Aufbau der Netzsäge und andere Kleinigkeiten werten sogar diesen knappen Ausschnitt auf.
Das Heck habe ich bewusst vernachlässigt, auch wenn es mit Figuren von CMK eine schöne Szene der Beladung mit Torpedos geben könnte... Aber das wurde mir dann doch zu viel. Da geisterte mir bereits eine Pier-Szene durch den Kopf mit allem Zipp und Zapp - da hätte ich mich wahrscheinlich verloren... Lediglich die Flutschlitze habe ich bei diesem Segment noch geöffnet, sie schwarz zu unterlegen, wollte mir nicht so recht gefallen.
Die Figuren stammen auch hier von CMK und sind sehr schön detailliert. Sie kommen aus unterschiedlichen Figurensätzen, aus denen ich mir die für mich passenden Männers herausgesucht habe. Da ich mich für die frühe Version von U 552 (KaLeu Erich Topp, eines der U-Boot-Asse) entschieden habe, mag man mir den Uniformenmix an Bord verzeihen, der wahrscheinlich so nicht gerade historisch korrekt ist. Denn die frühe Version von U 552 weist noch die Netzsäge auf, dazu passen wahrscheinlich die Uniformen - wie hier gezeigt - nicht unbedingt. Dieser Mix aus dienstlich gelieferten Bekleidungsstücken und privatem Material und letztendlich der stark verwitterte Anstrich des Bootes dürften eher zu einem späteren Kriegszeitpunkt passen.
Die Möwen stammen aus einem Set von Germania und sind ebenfalls recht schön detailliert. Die Fahrrinnenbegrenzung stammt aus einfachen Holzstäbchen mit 9 mm Durchmesser, die ich mit einer Drahtbürste behandelt und mit einer Kordel umwickelt habe.
Die Wassergestaltung habe ich mit einer geflammten Styrodurplatte realisiert, die entsprechend mit Acrylfarbe und -gel behandelt wurde. Schließlich ein paar Wattestreifen für die wenige Gischt, die bei geringer Fahrt Richtung Hafeneinfahrt zu verzeichnen ist. Dies also ist der erste Teil meines VII-C-Bootes!
Matthias Pohl,
PMC Fritzlar-Homberg e.V.