14.05.1949 - 75 Jahre Indienststellung des Schweren Kreuzers USS Salem

 


Heute vor 75 Jahren, am 14. Mai 1949, wurde der Schwere Kreuzer USS Salem (CA-139) in Dienst gestellt und heute vor 29 Jahren, am 14. Mai 1995 wurde sie als Museumsschiff wieder in Dienst gestellt (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Salem ist der letzte in Dienst gestellte Schwere Kreuzer, eines der größten je gebauten Schweren Kreuzer und der einzige, der heute noch als Museumsschiff erhalten ist.

Das Original

Der Schwere Kreuzer USS Salem (CA-139) war einer von drei von 1945-49 gebauten Einheiten der Des Moines-Klasse. Dieser Klasse war der letzte realisierte Entwurf eines Schweren Kreuzers der US Navy. Die Klasse wurde ab 1943 um die neu entwickelten vollautomatischen 20,3 cm-Geschütze entwickelt. Die US Navy entschied sich, diese nicht auf einem existierenden Entwurf (Oregon City-Klasse) unterzubringen, auf dem nur drei Zwillingstürme möglich waren, sondern auf einem vollkommen neuen Entwurf. Dieser fiel deutlich größer als die Oregon City-Klasse aus. Die größere Dimensionen waren auch wegen dem höheren Munitionsbedarf wegen der höheren Feuergeschwindigkeit notwendig. Die schwere Flak der früheren Schweren Kreuzer wurde beibehalten. Als leichte Flak erhielt die Klasse aber als erste Kreuzer die neuen vollautomatischen 7,62 cm-Geschütze. Die Panzerung wurde verbessert, u.a. gegen Bombenschäden durch ein zusätzliches dünnes Panzerdeck über dem eigentlichen Panzerdeck.

Von der Des Moines-Klasse wurden acht Schiffe bewilligt, die Klasse aber nach Kriegsende dann auf drei Schiffe reduziert: Des Moines, Salem und Newport News. Die Klasse bewährte sich, auch die vollautomatischen Geschütze waren im Gegensatz zu vielen anderen vollautomatischen Geschützen der gleichen Generation wohl gelungen. Trotzdem blieben die ersten beiden Schiffe nur jeweils etwa zehn Jahre in Dienst, nur Newport News diente bis 1975.


Die Salem ist 218,4 m lang, 23,3 m breit und verdrängte voll beladen 21.269 t. Der Antrieb erfolgte über vier Kessel und vier Dampfturbinen, die 120.000 PS leisteten, womit 33 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 1799 Mann.

Bewaffnung 1955
9 x 20,3 cm L/55 Mk 16 (drei Drillingstürme)
12 x 12,7 cm L/38 Mk 12 (sechs Zwillingstürme)
24 x 7,62 cm L/50 Mk 34 (zwölf Zwillingslafetten)


Salem wurde 1945-49 von auf dem Fore River Shipyard von Bethlehem Steel Co. in Quincy gebaut. Sie diente oft als Flaggschiff der 6. Flotte im Mittelmeer, wobei sie sich mit ihren Schwesterschiffen, insbesondere Newport News, abwechselte. 1956 spielte sie die Admiral Graf Spee in dem Film Panzerschiff Graf Spee (Originaltitel: The Battle of the River Plate). Im gleichen Jahre wurde während des Suezkriegs für eine Demonstration der US-Stärke nach Ägypten verlegt (letztendlich zwangen die USA und die UdSSR Frankreich, Großbritannien und Israel zum Rückzug aus Ägypten). 1957 wurde sie für eine erneute Machtdemonstration zur Unterstützung des jordanischen Königs Hussein I geschickt, der das Parlament, in dem anti-monarchistische Parteien die Mehrheit erlangt hatten, aufgelöst hatte. 1958 diente sie während der US-Intervention zur Unterstützung des libanesischen Präsidenten Chamoun im Bürgerkrieg im Libanon, der ausbrach, nachdem Chamoun Wahlmanipulationen vorgeworfen worden waren. 1959 wurde Salem außer Dienst gestellt und in die Reserveflotte in Philadelphia verlegt. 1981 wurde die Reaktivierung erwogen, aber nicht durchgeführt. 1991 wurde sie gestrichen, 1994 nach Quincy gebracht, wo sie seit 1995 als Museumsschiff zu besichtigen ist - sie ist inzwischen etwas drei Mal so lange als Museumsschiff wie sie im aktiven Dienst war.

Das Modell

Das Modell des Schweren Kreuzers USS Salem habe ich aus dem Bausatz von Kombrig gebaut (Bausatzbesprechung). Die Resinteile des Bausatzes sind überwiegend gut gegossen. Teile der Aufbauten sind an einen relativen dicken Anguss gegossen. Dieser ist teilweise aufwendig zu entfernen. Die enthaltenen Fotoätzteile sind in Bezug auf die Details nicht sehr fein. Eine sehr gute Quelle ist Warship Pictorial 8: USS Salem CA-139, außerdem hatte ich das Museumsschiff schon besucht und fotografiert (siehe Links unten). Allerdings gibt es hier natürlich einige Unterschiede des Museumsschiff zu dem Zustand als sie noch in Dienst war. Ich entschied mich für die Darstellung des Bauzustands im Jahre 1955.

Der Zusammenbau war überwiegend problemlos. Für viele der Teile gibt es Versenkungen, so dass deren Positionierung klar ist. Allerdings sind die Teile überwiegend nicht nummeriert, so dass es insbesondere bei den Lüftern etwas aufwendig war, die richtigen Teile zu identifizieren. Nummeriert waren eigentlich nur die Deckshäuser unter den 7,6-cm-Flak (die Nummerierung ist auf den Teilen in der Versenkung für die Flak zu finden). Viele der kleineren Resin-Plattformen ersetzte ich durch Plastikplatten. Bei den Rettungsinseln stellt Kombrig in der Anleitung die Backbordseite nicht da. Es liegen zwar zusätzliche Behälter für die Rettungsinseln bei, aber etwas zu wenige für beide Seiten (die Anordnung war anscheinend nicht symmetrisch). Für die Untermasten benutzte ich statt der Resinteile gedrehte Messingteile von BMK, für die Spieren und Rahe Metallstäbe. Für die Spieren gibt es Abmessungen in der Anleitung, aber keine Angaben, zu welche Spiere diese Abmessungen gehören. Für die 7,6-cm-Flak benutzte ich 3D-gedruckte Teile von Black Cat Models. Den Kran achtern legte ich auf das Deck, eventuell ändere ich das wieder.Ich werde auf dem Modell noch einige Teile ergänzen (Stabantennen, Verspannung, Bordhubschrauber), die auf dem Modell auf den Fotos noch nicht zu sehen sind.

Für die Bemalung benutzte ich Acrylfarben von Vallejo Model Color: 154 (989) Signalgrau für den Rumpf, 110 (986) Achatgrau für die Holzdecks und 159 (991) Staubgrau für die Stahldecks und Turmdecken. Die Kennnummern sind Abziehbilder von Pit-Road und Midship Models.

Links noch ein Vergleich mit einem Schweren Kreuzer, USS Wichita (1939), der nach den Begrenzungen des Washingtoner Flottenvertrags gebaut wurde, um zu zeigen, wie groß die zehn Jahre jüngere Salem war. In der Mitte ein Vergleich mit dem Panzerkreuzer USS Brooklyn (1896) und rechts mit dem Lenkwaffenzerstörer USS Zumwalt (2016).

Quellen


Lars