07.04.1945 - 80 Jahre Operation Ten-gō

 


Heute vor 80 Jahren, am 07. April 1945, wurde der im Rahmen der Operation Ten-gō eingesetzte japanische Verband von Flugzeugen der US Navy angegriffen (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Die Operation Ten-gō war eine japanische Antwort auf die US-Landung auf Okinawa am 1. April. Das japanische Schlachtschiff Yamato sollte in einer Kamikze-artigen Aktion die alliierte Landungsflotte angreifen, wobei sie nur genügend Treibstoff für die Hinfahrt erhielt. Sie wurde von dem Leichten Kreuzer Yahagi und den Zerstörern Isokaze, Hamakaze, Yukikaze, Kasumi, Hatsushimo, Asashimo, Fuyuzuki und Suzutsuki geleitet. Parallel waren massive Kamikazeangriffe auf die alliierte Flotte geplant. Der japanische Verband wurde von Flugzeugen der Träger Hornet, Bennington, Belleau Wood, San Jacinto, Essex, Bunker Hill, Hancock und Bataan angegriffen, die Yamato, Yahagi, Isokaze, Hamakaze, Asashimo und Kasumi versenkten. Der Zerstörer Yukikaze rettete einen Teil der Besatzung der Yamato und überlebte die Operation und den Zweiten Weltkrieg als einziges Schiff seiner Klasse.

Das Original

Die Yukikaze (雪風) war ein Zerstörer der Kagero-Klasse. Die Kagero-Klasse war ein verbesserter und leicht größerer Nachfolger der Asahio-Klasse. Die Länge wuchs um 7,5 m auf 118,5 m und auch die Verdrängung nahm zu. Die Geschwindigkeit betrug 35 Knoten. Die Bewaffnung bestand wie beim Vorgänger aus drei Zwillingstürmen mit 127-mm-Geschützen und zwei Vierfach-Torpedorohren. Dazu kamen zwei 25-mm-Zwillings-Flak und sechs Wasserbombenhalterungen. Während des Krieges wurden verschiedene Umbauten an den Schiffen gemacht. So erhielten diese zuerst ab 1942 das Typ 22 Radar und später auch das vom Typ 13. Dazu wurde die Anzahl der Wasserbomben erhöht und Wasserbombenwerfer und zwei Rutschen eingebaut. Der mittlere 127-mm-Zwillingsturm wurde entfernt und durch zwei Plattformen für je ein 25-mm-Drillings-Flugabwehrgeschütz ausgetauscht. Dazu kam noch eine Plattform vor der Brücke für ein 25-mm-Zwillingsgeschütz, die zwei Zwillingsgeschütze wurden durch Drillingsgeschütze ersetzt und mehrere Einzelgeschütze, die entlang des Rumpfes verteilt waren, wurden ergänzt.

Gebaut wurden 19 Schiffe. Allerdings wurden 22 Schiffe bestellt, nur waren drei davon als verstecktes Budget für die Schlachtschiffe der Yamato-Klasse eingeplant und wurden nicht gebaut.

Die Yukikaze

Der Stapellauf der Yukikaze fand am 24. März 1939 statt und die Indienststellung am 20. Januar 1940. Im May 1943 folgten der erste Umbau, bei dem vor der Brücke eine 25-mm-Zwillings-Flak ergänzt wurde. Die zwei 25-mm-Zwillingsgeschütze am hinteren Schornstein wurde gegen zwei Drillingsgeschütze getauscht. Dazu wurde noch ein Gerät zu Radarerkennung an der Brücke angebracht. Ende August 1943 folgte der nächste Umbau. Der mittlere 127-mm-Zwillingsturm wurde entfernt und durch zwei Plattformen für je ein 25-mm-Drillingsgeschütz ausgetauscht. Dazu kam noch das Radar vom Typ 22 und 13 sowie ein verbessertes Sonar.

Die Yukikaze wurde der 16. Zerstörer Division unterstellt. Mit Kriegsbeginn nahm die Yukikaze an den Landungen der Philippinen und Indonesien teil. Weiter folgten die Teilnahmen an mehreren großen Seeschlachten wie Midway, Guadalcanal und die Bismarck See. Bei der Schlacht von Guadalcanal nahem die Yukikaze die Überlebenden vom sinkenden Schlachtschiff Hiei auf. Die Yukikaze galt bald als das „unsinkbare Schiff“ nahm es doch an mehr als zehn Schlachten und über 100 Geleitmissionen teil.

Die Yukikaze während der Operation Ten-Ichi-GO

Nachdem die Invasion der Insel Okinawa Anfang 1945 drohte, ersahn man den Plan diese mit der Yamato zu behindern. Im Idealfall sollte die Yamato den feindlichen Flottenverband direkt angreifen. Im wahrscheinlichsten Fall sollte sie vor Okinawa auf Grund gesetzt werden, um als Artilleriestellung zu dienen. Aber zumindest würden sie so viele Flugzeuge auf sich ziehen, damit die Kamikazeflieger ungehindert die Landungsflotte angreifen können. Mit dem Leichten Kreuzer Yahagi und acht Zerstörern sollte die Yamato am 6. April 1945 auslaufen. Die Yukikaze war zu diesem Zeitpunkt der 17. Zerstörer Division zugeteilt. Mit der Hamakaze und der Isokaze waren bei der Operation somit drei Zerstörer der Kagero-Klasse dabei. Entgegen dem Befehl erhielten alle Schiffe fast den gesamten Treibstoff des Hafens. Eine Rückkehr nach Japan wäre dennoch unwahrscheinlich gewesen. Am Morgen des 7. Aprils wurde die Flotte von amerikanischen Aufklärern entdeckt. Die Task Force 54 mit mehreren Schlachtschiffen wurde dem japanischen Verband entgegengeschickt. Allerdings startete die Task Force 58 ohne konkreten Befehl mit dem Angriff von etwa 400 Trägerflugzeugen von acht Flugzeugträgern aus. Gegen die Mittagszeit erreichten diese den Verband und begannen mit dem Angriff.

Mit der ersten Welle wurde der Kreuzer Yahagi im Maschinenraum von einem Torpedo getroffen und stoppte. Der Zerstörer Isokaze wollte der Yahagi helfen wurde aber ebenfalls schwer getroffen und beide Schiffe sanken später. Während der ersten Welle wurde die Yamato ebenfalls von zwei Bomben und einem Torpedo getroffen, konnte aber weiterfahren. Die zwei Zerstörer Hamakaze und Suzutsuki erhielten ebenfalls schwere Treffer und mussten sich zurückfallen lassen. Die Hamakaze sank später, während die Suzutsuki trotz abgesprengten Bugs rückwärts nach Sasebo fahren konnte.

Die zweite Angriffswelle der Flugzeuge konzentrierte sich auf die Yamato. Dabei wurde die Yamato von mindestens acht Torpedos und bis zu 15 Bomben getroffen. Da die meisten Torpedos auf der Backbordseite einschlugen, wollte man die speziellen Abteile auf der Steuerbordseite fluten. Allerdings hatte ein Bombentreffer den Schadenskontrollraum getroffen und somit war dies nicht mehr möglich. Deswegen flutete man die Kessel- und Antriebsäume auf der Steuerbordseite. Dies führte zu einer Verlangsamung der Geschwindigkeit auf 10 Knoten. Nach weiteren Torpedoangriffen ging die Manövrierfähigkeit verloren und um 14:02 Uhr lag die Yamato bewegungslos mit immer größerer werdender Schlagseite im Wasser. Admiral Ito gab den Befehl zum Abbruch des Unternehmens und rief zum Verlassen der Yamato auf. Um 14:20 Uhr kenterte die Yamato und explodierte kurz darauf in einer riesigen Explosion. Die Yukikaze konnte zusammen mit der Hatsushimo und der Fuyutsuki noch 280 Überlebende der Yamato retten. Die Schiffe brachten die Überlebenden zurück zum Marinehafen in Sasebo.

Die Yukikaze nach der Operation Ten-Ichi-GO

Die restlichen Monate des Krieges lag die Yukikaze im Hafen und unternahm Sicherungsaufgaben. Nach dem Krieg wurde die Yukikaze als Transportschiff eingesetzt und brachte japanische Truppen zurück nach Japan.

Am 6.Juli 1947 wurde die Yukikaze als Reparationszahlung an die Marine der Republik China (Taiwan) übergeben. Sie erhielt den Namen Tan Yang und diente als Flaggschiff. Nach einem größeren Schaden während eines Taifuns 1969 wurde die Tan Yang 1970 verschrottet.

Das Modell

Ich baute die Yukikaze aus dem Bausatz der Kagero von Aoshima. Der Bausatz ist schon älter und es gibt mittlerweile deutlich bessere Bausätze auf dem Markt. Allerdings gibt es ein passendes Ätzteilset für diesen Bausatz von AKA Models. Dieser wertet das alte Modell ungemein auf, bedeutet aber auch mehr Arbeit zum Nachdetaillieren. So liegen neben den Ätzteilen noch drei Resintürme und neue Beiboote aus Resin bei.

Wegen meiner immer größer werdenden Grabbelkiste habe ich noch zusätzlich verwendet:

  • Munitionskisten, Kappen für die Bullaugen und Holzkisten von 5Starmodel
  • Lüfterpilze von Rainbowmodel

Und bestimmt habe ich noch was vergessen. Bemalt wurde die Yukikaze mit Farben von Vallejo. Für das Kure Grau nahm einen 1:1 Mix aus 869 + 900. Bei der Wasseroberfläche ging ich meinen üblichen Weg, in dem ich eine Grundplatte mit dickerem Papier beklebte und diese anschließend mit Wasserfarben bemalte. Darüber kamen dann drei Schichten mit AK Still Water und weiße Welle aus Watte sowie durchsichtige Wellen mit Valejo Clear Water Effects.

Fazit

Dargestellt ist mein Modell während der Operation Ten-Go, allerdings bekam die Yukikaze nicht das Symbol wie bei den anderen Schiffen am Schornstein sondern behielt das weiße Dreieck für die Anzeigen der zugehörigen Zerstörerdivision. Das Modell kam zusammen mit der Fuyuzuki als Teil meines Operation Ten-Go-Projektes zusammen auf eine Grundplatte.

Christian Abraham