Museumsschiffe - Segel
Das schwedische Segelschulschiff HMS Jarramas ist zusammen mit ihrem Schwesterschiff HMS Najaden das kleinste je gebaute Vollschiff. Während ihre Schwester von 1897 einen Rumpf in Kompositbauweise hatte, hat Jarramas einen Stahlrumpf. Sie lief 1900 von Stapel und diente ein halbes Jahrhundert als Schulschiff der schwedischen Marine bis sie 1947 durch die Schoner Falken und Gladan ersetzt wurde. 1950 gelangte sie in den Besitz der Stadt Karlskrona und diente bis 1997 als Café. Danach kam sie zum schwedischen Marinemuseum in Karlskrona, wo sie bis 2015/16 komplett renoviert wurde.
Weiterlesen: Schwedisches Segelschulschiff HMS Jarramas in Karlskrona
Die 38-Kanonen-Fregatte HMS Unicorn ist eines von 47 Schiffen der Leda-Klasse, der größten für die Royal Navy gebauten Klasse von Fregatten. Der Entwurf der Klasse beruht auf der erbeuteten französischen Fregatte Hébé. Diese gehörte zu der von Sané entworfenen Vénus-Klasse, von der insgesamt 73 Schiffe für die französische Marine gebaut wurden. 24 dieser Fregatten erbeutete die Royal Navy und setzte sie selbst ein. Mit den erbeuteten Schiffen der Vénus-Klasse und den auf dieser beruhenden Leda-Klasse beruhte während den Napoleonischen Kriegen ein beträchtlicher Teil der britischen Fregatten auf einem einzigen Entwurf, dem des französischen Konstrukteurs Sané.
Die Havhingsten fra Glendalough ist ein Nachbau eines im 11. Jahrhundert von Wikingern in Irland gebauten Langsschiffs, d.h. eines hochseefähigen Kriegsschiffs. Dieses in Irland gebaute Schiff wurde 1962 im Roskildefjord ausgegraben, wird Skuldelev 2 genannt und ist seit 1969 in Roskilde ausgestellt. Der Sinn des Nachbaus ist mit ihm zu testen, welche Eigenschaften ein Kriegsschiff der Wikinger hatte. U.a. wird die Seetüchtigkeit, Segeleigenschaften, Geschwindigkeit unter Segel und Ruder und viele Details analysiert (experimentelle Archäologie). Auch beim Bau versuchte man nur Werkzeuge und Materialien zu nutzen, die auch von den Wikinger verwendet wurden.
Weiterlesen: Langschiff Havhingsten fra Glendalough in Roskilde
1962 wurden im Roskildefjord bei Skuldelev fünf Schiffe aus der Wikingerzeit gefunden. Darunter war ein typisches Langschiff, d.h. ein hochseefähiges Kriegsschiff, das nach der Fundstelle Skuldelev 2 genannt wurde. Mit diesem Schifftyps reisten die Wikinger im frühen Mittelalter von Skandinavien aus in großen Teilen Europas bis hin nach Island, Grönland und sogar Nordamerika, bauten Handelsverbindungen auf und errichteten Siedlungen, führten aber auch Plünderungen durch. Die Langschiffe dienten dabei primär als Kriegsschiffe. Daneben gab es weitere Typen, die als Frachtschiffe dienten.
Weiterlesen: Langschiff Skuldelev 2/Havhingsten fra Glendalough
Die Nippon Maru war ein Segelschulschiff der japanischen Handelsmarine und wurde 1930 von Kawasaki in Kobe gebaut. Im Zweiten Weltkrieg diente sie als Frachter, danach diente sie bis 1984 wieder als Segelschulschiff. Seither liegt sie als Museumsschiff in Yokohama.
Hartlepool in Nordostengland beherbergt ein sehr sehenswertes Museum, "The Hartlepool Maritime Experience". Kernstück ist ein Dock, in dem die Segelfregatte HMS Trincomalee schwimmt. Dieses Dock ist umgeben von liebevoll nachgebauten Häusern aus der Zeit um 1800, in denen zusätzliche Ausstellungsräume untergebracht sind. Ebenfalls in dem Komplex untergebracht ist das sehr lebendig eingerichtete (und kostenlose) Stadtmuseum Hartlepool, neben dem der Schaufelraddampfer PS Wingfield Castle liegt.
Die Skuldelev 3 war ein kleines Fracht- und Reiseschiff, das von Wikingern im heutigen Dänemark um 1000 gebaut wurde. Eventuell gehörte es zum Typ Byrding. Es war für die Küstengewässer in der Ostsee geeignet und unter Segel relativ schnell.
Im Vikingskipshuset (Wikingerschiffmuseum) in Oslo (Bygdøy) werden Funde von Wikingerschiffen, darunter das Osebergschiff, das Gokstadtschiff und das Tuneschiff, ausgestellt.
Weiterlesen: Vikingskipshuset (Wikingerschiffmuseum) in Oslo
Die Draken Harald Hårfagre ist ein 2010-12 in Haugesund, Norwegen gebautes Langschiff. Das Schiff ist keine Rekonstruktion eines ausgegrabenen Wikingerschiffs, sondern ein Versuch die heutige Bootsbautradition in Norwegen, die bis auf die Wikingerzeit zurückreicht, mit Erkenntnissen der Archäologie zu verbinden. Das Ziel ist es die Seetüchtigkeit zu testen. Aktuell befindet sich die Harald Hårfagre auf Testfahrten an der norwegischen Küste.
Das nachgebaute Wikingerschiff Havhingsten fra Glendalough (auf Deutsch Meeres-Hengst von Glendalough) ist die seetüchtige Rekonstruktion des Fundes Skuldelev 2, Teil der im Wikingerschiffmuseum Roskilde (Dänemark) ausgestellten Schiffe.