Aktive Schiffe
Das Transportschiff USNS Carson City (T-EPF-7) ist eines der Schiff der Spearhead-Klasse, die seit 2010 für das Military Sealift Command der US Navy im Bau sind. Die Spearhead-Klasse beruht auf dem Entwurf der Fähre Hawaii Superferry und ist wie diese als Katamaran für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt. Sie können sowohl Fahrzeuge als auch Infantrie transportieren. Achtern ist eine Fahrzeugrampe für das Beladen und Entladen sowie ein Hubschrauberlandedeck vorhanden. Die Klasse war ursprünglich als Joint High Speed Vessel (JHSV) klassifiziert, seit 2015 als Expeditionary Fast Transport (EPF).
Die britischen Fregatten HMS Westminster (F237) und HMS Kent (F78) gehören zum Typ 23, der Duke-Klasse, die alle heute (2020) in Dienst befindlichen Fregatten der Royal Navy stellt. Zwischen 1985 und 2002 wurden insgesamt 16 Schiffe gebaut. Drei wurden an Chile verkauft. Acht, darunter Westerminster und Kent, dienen als U-Jagd-Fregatten. Sie verfügen über den Typ 2087-Schleppsonar und können Merlin-U-Jagdhubschrauber einsetzen. Fünf Schiffe dienen als Mehrzweckfregatten und verfügen über Wildcat-Bordhubschrauber. Die Typ 23-Fregatten der Royal Navy wurden wiederholt modernisiert, u.a. erhielten sie Typ 997-Radar statt des Typ 996 und zuletzt wurden die Sea Wolf-Flugabwehrraketen durch Sea Ceptor-Raketen ersetzt. Das sichtbarste Merkmal dieser letzten Änderung ist der Wegfall der Feuerleitradars auf Brücke und Hangar.
Weiterlesen: Britische Fregatten HMS Westminster und HMS Kent in Kiel
Das niederländische Landungsschiff Zr. Ms. Rotterdam (L800) ist das Typschiff einer Klasse von zwei Schiffen. Der Entwurf wurde gemeinsam von den Niederlanden und Spanien entwickelt, Spanien baute zwei Schiffe der Galicia-Klasse. Außerdem beruht die britische Bay-Klasse auf diesem Entwurf, von dieser fahren heute drei Schiffe für die britische und eines für die australische Marine. Eine Landung von Fahrzeugen ist über das Ausschiffen von Landungsbooten über das Welldeck möglich, Truppen und Fahrzeuge können auch mit Hubschraubern transportiert werden. Es ist ein Hangar für sechs Eurocopter AS.532U2 Cougar-Transporthubschrauber vorhanden. Alternativ kann die Rotterdam auch als Hubschrauberträger für die U-Jagd eingesetzt werden und hat hierfür auch ein Magazin für 36 U-Jagd-Torpedos. Das Schwesterschiff Zr. Ms. Johan de Witt wurde nach einem modifizierten Entwurf fertiggestellt. Auf ihr können schwerere Transporthubschrauber landen und sie kann auch als Flaggschiff verwendet werden.
Weiterlesen: Niederländisches Landungsschiff Zr. Ms. Rotterdam in Hamburg
Das deutsche Mehrzweckerprobungsboot Helmsand (Y 862) ist eines der drei 1986-88 gebauten Schiffe der Schwedeneck-Klasse (Klasse 748), die für die Wehrtechnische Dienststelle 71 (WTD 71) in Eckernförde fahren bzw. fuhren. Diese Klasse ersetzte eine Reihe von umgebauten Minensuchern des Typs YMS (Klasse 740). Die Schiffe der Schwedeneck-Klasse dienen der Erprobung verschiedener Systeme und haben eine zivile Besatzung. Sie verfügen über Container-Stellplätze zur Einschiffung der für die jeweiligen Aufgaben benötigten Ausrüstung sowie einen großen A-Rahmen am Heck und einen Kran, um die Ausrüstung einschiffen und ausbringen zu können. Sie sind aus amagnetischen Stahl gebaut. Von den drei gebauten Schiffen, Schwedeneck, Kronsort und Helmsand, sind die letzteren beiden noch im Dienst der Deutschen Marine. Schwedeneck fährt seit 2011 als Forschungsschiff Elisabeth Mann Borgese für das Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde.
Weiterlesen: Deutsches Mehrzweckerprobungsboot Helmsand in Kopenhagen
Die Lenkwaffenzerstörer USS Bainbridge (DDG-96) und USS Gravely (DDG-107) sind Schiffe der Flight IIA-Variante der Arleigh Burke-Klasse. Die Klasse wurde schon in den 1980ern entworfen und stellt heute den Kern der Überwasserkampfschiffe der US Navy mit 67 im Dienst befindlichen Schiffen. Seit 1988 werden Zerstörer der Klasse gebaut, wobei der Entwurf immer wieder modifiziert wurde. Die ersten 28 Schiffe haben nur ein Landedeck, aber keinen Hangar. Die Flight IIA-Variante ist etwas länger, so dass achtern ein Hangar für zwei Hubschrauber untergebracht werden konnte.
Weiterlesen: Zerstörer USS Gravely und USS Bainbridge in Kiel
Während der Kieler Woche 2019 habe ich auch einige der U-Boote der Klasse 212A und 218SG bei ThyssenKrupp Marine Systems sowie diverse außer Dienst befindliche Schiffe der Deutschen Marine (Klassen 122, 143A, 206A, 343, 703 und 720) im Arsenal fotografiert:
Das britische Landungsschiff HMS Albion (L14) ist das Typschiff einer Klasse, von der zwei Schiffe 1998-2004 gebaut wurden. Die Klasse ersetzte die Fearless-Klasse und war Teil eines Programms, das die britischen amphibischen Kräfte erneuerte. Seit 2010 ist immer nur ein Schiff der Klasse in Dienst, das andere in Reserve.
Weiterlesen: Britisches Landungsschiff HMS Albion in Kopenhagen und Kiel
Die Fregatte Baden-Württemberg (F222) ist das Typschiff der Klasse 125, von der ab 2011 vier Schiffe gebaut werden. Die Klasse ist speziell für sogenannte Stabilisierungseinsätze und lange Einsatzzeiten ausgelegt, ist also keine typische Mehrzweckfregatte. Um lange Einsatzzeiten zu ermöglichen, sind für jedes Schiff zwei Besatzungen vorgesehen. Außerdem verfügen die Schiffe über erhöhte Kapazitäten, Schäden mit Bordmitteln beheben zu können. Der Hauptradar ist der neue phasengesteuerte TRS-4D, dessen vier Antennen fest an den beiden Turmmasten befestigt sind, die auch als Schornsteine dienen. Die Klasse verfügt über ein Spektrum von nicht-tödlichen Waffen, von leichten Geschützen bis hin zu dem weitreichenden 12,7 cm-Geschütz und Harpoon-Anti-Schiffsraketen. Vier große Festrumpfschlauchboote dienen dazu, Spezialkräfte einsetzen zu können. Die Eigenbewaffnung gegen Flugzeuge und Raketen beschränkt sich aber auf zwei RAM-Nahbereichsabwehrraketenstarter und für die U-Jagd verfügt das Schiff abgesehen von den Bordhubschraubern über keine Bewaffnung und Sensoren. Der Entwurf beruht also auf der Art von Einsatzspektren, für die Fregatten der Deutschen Marine nach Ende des Kalten Kriegs hauptsächlich verwendet wurden.
Der Hilfsflugzeugträger RFA Argus (A135) war 1981 ursprünglich als Containerschiff Contender Bezant gebaut worden. Sie wurde erstmals während des Falklandkriegs 1982 als Hilfsflugzeugträger von der Royal Navy eingesetzt. 1984 wurde sie von der Royal Navy gekauft, zum Hilfsflugzeugträger als Ersatz für RFA Engadine umgebaut und in Argus umbenannt. Das Schiff diente zum Training von Hubschrauberpiloten, konnte aber auch als Flugzeugträger eingesetzt werden. Hierfür wurden Sea Harrier- und Harrier-Senkrechtstarter verwendet. Heute wird Argus nur noch als Hubschrauberträger verwendet. Sie hat achtern ein großes Landedeck, mittschiffs gab es ursprünglich ein weiteres kleineres. Ein Hangar für vier Hubschrauber ist vorhanden. Zusätzlich ist sie als Hospitalschiff ausgerüstet, ist aber nicht entsprechend markiert und deklariert.
Die norwegische Fregatte KNM Roald Amundsen (F 311) gehört zu den fünf 2003-11 gebauten Schiffen der Fridtjof Nansen-Klasse der norwegischen Marine (Sjøforsvaret), die die U-Jagd-Fregatten der in den 1960ern gebauten Oslo-Klasse ersetzten. Den Auftrag für die Klasse gewann die spanische Werft Navantia mit einer verkleinerten Version der Álvaro de Bazán-Klasse. Die Fregatten sind die kleinsten der Welt, die mit dem AEGIS-Kampfsystem ausgestattet sind. Sie erhielten hierfür eine neue Variante des SPY-1-Radar, SPY-1F, die kleinere und damit leichtere Antennen hat. Diese sind relativ hoch am Turmmast angebracht. Obwohl mit dem AEGIS-System ausgerüstet, sind die Schiffe nicht als Flugabwehrschiffe gedacht und verfügen nicht über weitreichende Flugabwehrraketen, sondern nur ESSM.
Weiterlesen: Norwegische Fregatte KNM Roald Amundsen in Kiel