Die Lenkwaffenzerstörer USS Arleigh Burke (DDG-51), USS Stout (DDG-55) und USS Mitscher (DDG-57) gehören alle zur ersten Generation der Arleigh-Burke-Klasse, dem Flight I, von dem zwischen 1988 und 1997 21 Schiffe für die US Navy gebaut wurden. Diese Klasse war damals ein revolutionärer Entwurf, bei dem zum ersten Mal drei Technologien vereinigt wurden, die heutige Überwasserkampfschiffe prägen: eine auf reduzierte Radarsignatur optimierte Form (stealth), Senkrechtstarter und fest montierte, nicht drehbare phasengesteuerte Radarantennen. Auch der Rumpf fällt hier wesentlich breiter als der der Vorgängerklassen aus und ermöglicht höhere Stabilität und Seetüchtigkeit. Die Arleigh Burke-Klasse wurde als billigere Alternative zur Ticonderoga-Klasse entworfen und sollte die Lenkwaffenzerstörer der Mitscher-, Decatur-, Charles F. Adams- und Coontz-Klasse ersetzen. Da diese über keinen Bordhubschrauber verfügten und damals zahlreiche Kreuzer, Zerstörer und Fregatten mit Bordhubschrauber in Dienst waren, erhielt die Klasse keinen Hangar, sondern nur ein Hubschrauberdeck mit der Möglichkeit einen Hubschrauber zu betanken. Inzwischen ist absehbar, dass die erste Generation der Klasse ersetzt wird, entweder durch Flight III-Schiffe der Arleigh Burke-Klasse oder die folgende DDG(X)-Klasse.
Die Flight I-Schiffe der Arleigh Burke-Klasse sind 153,9 m lang, 20,1 m breit und verdrängen 8315 t. Der Antrieb erfolgt mit vier Gasturbinen mit insgesamt 105.000 PS, womit mehr als 30 kn erreicht werden. Die Besatzung besteht aus 303 Personen.
Bewaffnung
1 x 12,7 cm L/54 Mk 45 Geschütz
2 x 2,5 cm Mk 38 Geschütze
2 x 2 cm Phalanx-Nahbereichsabwehrgeschütze
8 Harpoon-Antischiffsraketen (zwei Vierfachstarter)
90 Zellen in VLS Mk 41-Senkrechtstartern (29 vorne, 61 achtern für SM-2, SM-6 und ESSM-Flugabwehrraketen, SM-3 Raketen zur Abwehr ballistischer Raketen, Tomahawk-Marschflugkörper und VL-ASCROC-U-Jagdraketen)
6 x 32,4 cm Torpedorohre (zwei Drillingsrohre für Mk 46-, Mk 50- oder Mk 54-U-Jagd-Torpedos)
Arleigh Burke wurde 1988-91 von Bath Iron Works in Bath gebaut und war lange in Norfolk stationiert. Sie wurde u.a. zur Durchsetzung von Sanktionen während des Bosnienkriegs und gegen den Irak eingesetzt, feuerte im Irakkrieg (Operation Enduring Freedom) 2003 Tomahawk-Marschlugkörper, wurde 2007 gegen Piraten vor Somalia eingesetzt, ab 2010 für eine Lebensdauer von 40 Jahren modernisiert, feuerte 2014 Tomahawk-Marschlugkörper auf Ziele in Syrien und wurde 2021 nach Rota in Spanien als neuen Heimathafen verlegt. Hierfür wurde sie modifiziert, u.a. mit einem SeaRAM-Starter statt dem hinteren Phalanx-Geschütz.
Stout wurde 1991-94 von Ingalls Shipbuilding in Pascagoula gebaut und hat Norfolk als Heimathafen. Sie feuerte 2011 im Libyen-Krieg (Operation Odyssey Dawn) Tomahawk-Marschlugkörper.
Mitscher wurde 1992-94 von Ingalls Shipbuilding in Pascagoula gebaut und hat Norfolk als Heimathafen.
Im Maßstab 1/700 sind die besten Bausätze des Flight I der Arleigh Burke-Klasse von Hobby Boss: es gibt Arleigh Burke im ursprünglichen Bauzustand (Bausatzbesprechung), Cole in einem mehr typischen Zustand der 1990er und frühen 2000er und Hopper mit einer umfangreicheren Nachrüstung mit Satellitenantennen.
Die drei Zerstörer fotografierte ich im Juni 2017 in Norfolk:
Weitere Fotos von Zerstörern der Arleigh Burke-Klasse:
- Ross (DDG-71) 2019 in Kiel
- Oscar Austin (DDG-79) 2014 in Kiel
- Roosevelt (DDG-80) 2021 in Kiel
- Bainbridge (DDG-96) und Gravely (DDG-107) 2018 bzw. 2019 in Kiel
- Gravely (DDG-107) 2019 in Kopenhagen
- Thomas Hudner (DDG-116) in Kiel 2021
- Russell (DDG-59), Paul Hamilton (DDG-60), Milius (DDG-69), Decatur (DDG-73), Higgins (DDG-76), Howard (DDG-83), Dewey (DDG-105), Stockdale (DDG-106) und Spruance (DDG-111) 2017 in San Diego
Lars