Aktive Schiffe
Die deutsche Fregatte Mecklenburg-Vorpommern (F218) ist eines der vier von 1992-96 gebauten Schiffe der Brandenburg-Klasse (Klasse 123). Die Klasse ersetzte die Zerstörer der Hamburg-Klasse (Klasse 101). Die Brandenburg-Klasse beruht auf dem MEKO-System, d.h. die Bewaffnung und Sensoren sind zum Teil in standardisierten Modulen untergebracht, die relativ leicht ausgetauscht werden können. Die Schiffe sind als Geleitschiffe ausgelegt mit einem Schwerpunkt bei der U-Jagd. Die drei Schwesterschiffe sind Brandenburg (F 215), Schleswig-Holstein (F 216) und Bayern (F 217).
Weiterlesen: Deutsche Fregatte Mecklenburg-Vorpommern in Kopenhagen
Die Fregatten Hassan II (612) und Allal Ben Abdellah (615) gehören zu den größeren Einheiten der marokkanischen Marine. Hassan II ist eines der beiden marokkanischen Schiffe der Floréal-Klasse und wurde 2001-03 gebaut. Diese Klasse wurde für die französische Marine entworfen, um Avisos als Patrouillenschiffe in den Überseegebieten abzulösen. Die Klasse ist nur leicht bewaffnet, verfügt aber über einen Hubschrauberhangar. Die Allal Ben Abdellah ist eines von zwei Schiffen des Typs Sigma 9813, die 2009-12 für die marokkanische Marine gebaut wurden. Die Klasse wird auch als Korvetten bezeichnet, obwohl sie eine Bewaffnung ähnlich einer kleinen Mehrzweckfregatte haben. Im Gegensatz zu den etwas älteren indonesischen Schiffen des Typs Sigma 9113 verfügen die marokkanischen Schiffe über einen Hubschrauberhangar und einen Senkrechtstarter für Flugabwehrraketen vor der Brücke. Die marokkanische Marine hat auch ein etwas größeres Schiff des Typs Sigma 10513 in Dienst.
Weiterlesen: Marokkanische Fregatten Hassan II und Allal Ben Abdellah in Hamburg
Die seismischen Forschungsschiffe Ocean Phoenix, Geo Celtic, Ocean Challenger und CGG Alizé wurden von der CGG (Compagnie Générale de Géophysique) zur Erdöl- und Erdgassuche betrieben. Sie sind mit einem Luftpulser (Luftkanone) ausgerüstet, der dazu dient, Signale in den Meeresboden zu schicken. Die Reflektionen werden mit langen, hinter dem Schiff geschleppten Hydrophonen ("Streamer") detektiert. Hierdurch können die Schichten des Meeresgrundes analysiert und damit Rohstoffvorkommen detektiert werden. Solche Schiffen wurden im 21. Jahrhundert im großen Umfang gebaut. In den letzten Jahren ging aber der Bedarf zurück, so dass viele Schiffe aufgelegt wurden, so auch die oben genannten Schiffe.
Weiterlesen: Seismische Forschungsschiffe Ocean Phoenix, Geo Celtic, Ocean Challenger und CGG Alizé
Die israelische Korvette Magen ist das erste Schiff der Sa'ar 6-Klasse, von der in Kiel vier Schiffe - Magen, Oz, Atzmaut und Nitzachon - für die israelische Marine gebaut werden. Die Korvetten beruhen auf dem MEKO A-100-Entwurf. Als Hauptaufgabe für die Korvetten wird die Sicherung der Gasfelder Israels sein, u.a. gegen Angriffe mit Raketen. Die Korvetten sollen ab 2020 in Dienst gestellt werden.
Die schwedischen Korvetten HMS Visby (K31), HMS Helsingborg (K32), HMS Nyköping (K34) und HMS Karlstad (K35) sind vier der fünf Schiffe der Visby-Klasse, die seit 2009-13 in Dienst sind. Die Klasse ist primär zur Bekämpfung von Seezielen und U-Booten ausgelegt. Die Konstruktion ist sehr stark davon geprägt, dass die Radarsignatur stark reduziert werden sollte. Die Schiffe sind aus kohlestofffaserverstärktem Kunststoff gebaut. Die Bewaffnung ist überwiegend im Schiffsinneren aufgestellt (die Anti-Schiffs-Raketenstarter stehen mittschiffs, die Torpedorohre weiter achtern). Der Geschützturm ist auf eine reduzierte Radarsignatur optimiert, das Rohr kann in den Turm versenkt werden. Die Korvetten haben ein Hubschrauberdeck, auf dem ein Agusta-Westland HKP 15B landen und aufgetankt werden kann. Es ist aber kein Hangar vorhanden.
Weiterlesen: Schwedische Korvetten Visby, Helsingborg, Nyköping, Karlstad, Stockholm und Malmö
Das Landungsschiff USS Fort McHenry (LSD-43) ist eines von acht 1981-92 gebauten Schiffe der Whidbey Island-Klasse. Diese Klasse wurde als Ersatz für ältere Landungsschiffe entworfen. Ihr Welldeck wurde so konstruiert, dass vier LCAC-Luftkissenfahrzeuge untergebracht werden konnten. Vor dem Welldeck befindet sich das Fahrzeugdeck plus ein Bereich für die Lagerung von Fracht. Auf dem Oberdeck können weitere Fahrzeuge und Fracht transportiert werden. Achtern befindet sich ein Hubschrauberlandedeck. Es gibt allerdings keinen Hangar. Auf die Widbey Island-Klasse folgten vier Schiffe der sehr ähnlichen Harpers Ferry-Klasse, die aber ein deutlich kleineres Welldeck hat, dafür mehr Fahrzeuge und Fracht transportieren kann.
Die Schiffe, die dieses Jahr an der Übung Northern Coast teilnahmen, sammelten sich in Kopenhagen. Insgesamt 36 Schiffe der dänischen, deutschen, finnischen, französischen, lettischen, litauischen, niederländischen, norwegischen und polnische Marine nahmen teil, darunter Fregatten, Korvetten, Patrouillenschiffe, Tender, Minenleger und Minenjagdboote.
Weiterlesen: Northern Coast 2019: Marineschiffe in Kopenhagen
Die deutsche Korvette Erfurt (F262) gehört zu den ersten fünf Schiffen der Braunschweig-Klasse (Korvette 130). Die Korvetten ersetzten die Schnellboote. Sie sind ebenfalls für den Einsatz gegen Schiffe in küstennahen Gewässern vorgesehen, sind aber seetüchtiger und haben eine größere Ausdauer. Die Korvetten haben außerdem eine bessere Abwehrbewaffnung gegen Raketen. Sie können auch zum Landzielbeschuss und als Minenleger verwendet werden. Ein Hangar für die Ausrüstung mit einer Hubschrauberdrohne ist vorhanden, Skeldar V200-Drohnen sind bereits bestellt.
Das deutsche U-Boot U 33 (S 183) ist das dritte Boot der Klasse 212 A, das für die Deutsche Marine gebaut wurde. Die Klasse 212 A wurde entworfen, um die U-Boote der Klassen 205 und 206 zu ersetzen. Sie fallen größer als diese Klassen aus, sind aber im Vergleich zu anderen zeitgenössischen U-Booten sehr klein. Dies liegt daran, dass sie für den Einsatz in flachen, küstennahen Gewässern, z.B. in der Ostsee, gedacht sind. Es sind die ersten U-Boote mit Brennstoffzellenantrieb. Damit verfügt die Klasse über einen außenluftunabhängigen Antrieb, mit dem die Reichweite unter Wasser deutlich vergrößert werden kann. Für die Maximalgeschwindigkeit werden zusätzlich Batterien benutzt.
Das niederländische Schulschiff Zr. Ms. Van Kinsbergen (A902) wurde speziell für das Navigationstraining für die niederländische Marine entworfen und gebaut. Sie ersetzte die 1950 gebaute Zeefakkel, ein früheres Vermessungsschiff. Die Van Kinsbergen verfügt über zwei komplett ausgerüstete Brücken, um mehr Leute ausbilden zu können. Sie ist wesentlich geräumiger als der Vorgänger. Allerdings ist sie wohl etwas zu kurz, was die Seeeigenschaften beeinträchtigt und ihr den Spitznamen "Van Kotsbergen" eingebracht hat. Deshalb wird ein großer Teil der Schulung in der Ostsee durchgeführt, wo das Meer ruhiger ist und so weniger Kadetten seekrank werden. Neben den Einsätzen für die niederländische Marine dient sie auch zeitweise der Ausbildung ziviler Seeleute sowie auch als Forschungsschiff.
Weiterlesen: Niederländisches Schulschiff Zr. Ms. Van Kinsbergen in Flensburg und Kiel