Aktive Schiffe
Die belgische Fregatte Leopold I (F930) ist eine der acht von 1985-95 für die niederländische Marine gebauten Fregatten der M-Klasse, genauer das Typschiff der Klasse, die ehemalige Karel Doorman (F827). Die Klasse wurde als Mehrzweckfregatten (deshalb auch M-Klasse, M = Multi-Purpose) gebaut, um die Fregatten der Roofdier- und Van Speijk-Klasse zu ersetzen. Die Karel Doorman-Klasse ist eine verkleinerte Version der Kortenaer-Klasse (S-Klasse), ein auffallender Unterschied ist der Mk 48-Senkrechtstarter für Sea Sparrow, der an der Backbordseite des Hangars untergebracht ist und den Mk 29-Achtfachtstarter der Vorgänger-Klasse ersetzt.
Die drei Einsatzgruppenversorger (EGV) der Klasse 702 - Berlin (A 1411), Frankfurt am Main (A 1412) und Bonn (A 1413) - sind mit 173,7 m Länge über alles die größten Schiffe der Deutschen Marine und ermöglichen es, die Reichweite und Seeausdauer anderer Schiffe auf bis zu 45 Tage zu erweitern.
Weiterlesen: Einsatzgruppenversorger Berlin und Frankfurt am Main
Die türkische Fregatte TCG Gediz (F 495) wurde als USS John A. Moore (FFG-19) der Oliver Hazard Perry-Klasse für die US Navy gebaut. Die Klasse wurde ursprünglich als billige Geleitfregatte mit einer Bewaffnung gegen Schiffe, Flugzeuge und U-Boote entworfen. Die türkische Marine übernahm acht dieser Schiffe - Gaziantep, Giresun, Gemlik, Gelibolu, Gökçeada, Gediz, Gökova und Göksu - und modernisierte sie ab den späten 2000ern im Rahmen des GENESIS-Programms.
Die französische Fregatte Primauguet (D644) ist eines von sieben Schiffen der Georges Leygues-Klasse, die 1974-90 speziell für die U-Jagd gebaut wurden. Diese Klasse ist eine verkleinerte Version der Tourville-Klasse (F67). Sie erhielt eine ähnliche Bewaffnung und elektronische Ausrüstung, allerdings wurde auf ein 10 cm-Geschütz und den Malafon-U-Jagd-Raketenstarter verzichtet. Dadurch konnte die Georges Leygues-Klasse über 1000 t leichter ausfallen. Anders als die Dampfturbinen-getriebenen Tourville-Klasse erhielt die Georges Leygues-Klasse einen fortschrittlicheren CODOG-Antrieb, d.h. Diesel für die Marschfahrt und Gasturbinen für die Höchstgeschwindigkeit.
Die deutsche Korvette Oldenburg (F263) gehört zu den ersten fünf Schiffen der Braunschweig-Klasse (Korvette 130). Die Korvetten ersetzten die Schnellboote. Sie sind ebenfalls für den Einsatz gegen Schiffe in küstennahen Gewässern vorgesehen, sind aber seetüchtiger und haben eine größere Ausdauer. Die Korvetten haben dazu eine bessere Abwehrbewaffnung gegen Raketen. Sie können auch zum Landzielbeschuss und als Minenleger verwendet werden. Ein Hangar für die Ausrüstung mit einer Hubschrauberdrohne ist vorhanden, Skeldar V200-Drohnen sind bereits bestellt.
Das irische Patrouillenschiff LÉ William Butler Yeats (P63) ist eines von vier Schiffen der Samuel Beckett-Klasse, der PV90-Klasse von Vard Marine Inc. Die Klasse ist eine größere Variante der Róisín-Klasse (PV80). Die irische Marine (Naval Service) hat im Wesentlichen Polizeiaufgaben, d.h. die Durchsetzung irischer Hoheitsrechte inklusive Überwachung der Fischerei. Von der Klasse wurden vier Schiffe gebaut: Samuel Beckett, James Joyce, William Butler Yeats und George Bernard Shaw.
Weiterlesen: Irisches Patrouillenschiff LÉ William Butler Yeats in Kiel
Der Versorger Island Diligence wurde 2015 für Island Offshore als Platform Supply Vessel (PSV) gebaut, d.h. als Versorger für Ölplattformen. Der Entwurf, UT 717 CDX, stammt von Rolls-Royce. Er kann sowohl Güter als auch Personal transportieren, für letztere existiert eine entsprechende Transferbrücke. Das Schiff kann auch als Arbeitsschiff und für Erkundungs- und Vermessungsarbeiten eingesetzt werden. Die Reederei arbeitet überwiegend zur Unterstützung der Öl- und Gasförderung.
Die dänische Fregatte Niels Juel (F363) ist das dritte Schiff der Iver Huitfeldt-Klasse, die als Ersatz für die Korvetten der Niels Juel-Klasse gebaut wurde. Die Klasse ist ein Element der neuen Strategie der dänischen Marine, deren Fokus nicht mehr Küstenverteidigung sondern internationale Einsätze ist. Entsprechend sind die neuen Schiffe wesentlich seetüchtiger und haben eine deutlich größere Reichweite. Die Schiffe der Iver Huitfeldt-Klasse sind Mehrzweckfregatten mit einem Schwerpunkt bei der Flugabwehr. Ihr Entwurf beruht auf den Unterstützungsschiffen der Absalon-Klasse, sie haben aber bessere Radaranlagen (APAR, SMART-L) und eine stärkere, weitreichendere Flugabwehr, aber auch einen kleineren Hangar und kein großes Mehrzweckdeck, weshalb ihr Hubschrauberdeck ein Deck tiefer als bei der Absalon-Klasse angeordnet ist.
Weiterlesen: Dänische Fregatte Niels Juel in Korsør und Kopenhagen
Der Dreimastbramsegelschoner Activ wurde 1952 als Frachter Mona in Svendborg gebaut. Sie diente anfangs als Frachter mit Hilfsbesegelung für die Fahrt nach Grönland. Sie war nach Vorbild früherer dänischer Schoner gebaut. 1958 wurde sie in Svendborg umbenannt, 1968 in Activ. Sie diente bis 1976 als Frachter. 1976-81 wurde sie in Troense zum Schoner umgebaut. Seither wurde sie immer wieder in Filmen verwendet, 2008 auch für eine Expedition nach Grönland zum 100. Jubiläum der Danmark-Expedition, 2011 und 2014 folgten weitere Expeditionen nach Grönland. Die Activ ist 30 m lang (Rumpflänge) und 7,1 m breit (Quellen: das Logbuch 2/2018, Museumshafen Flensburg).
Der größte Fischereihafen Dänemarks ist Skagen im Norden von Jütland. Dort werden auch Fischtrawler und andere Schiffe von der Karstensens Skibsværft gebaut. Letzten Sommer lag dort eine breite Mischung von Fischereifahrzeugen: von modernen, sehr eindrucksvoll aussehenden Hochseetrawlern (teilweise auch noch im Bau oder in Überholung) über kleinere Fahrzeuge bis hin zu einem historischen Fischkutter.