Aktive Schiffe
Die norwegische Fregatte KNM Roald Amundsen (F 311) gehört zu den fünf 2003-11 gebauten Schiffen der Fridtjof Nansen-Klasse der norwegischen Marine (Sjøforsvaret), die die U-Jagd-Fregatten der in den 1960ern gebauten Oslo-Klasse ersetzten. Den Auftrag für die Klasse gewann die spanische Werft Navantia mit einer verkleinerten Version der Álvaro de Bazán-Klasse. Die Fregatten sind die kleinsten der Welt, die mit dem AEGIS-Kampfsystem ausgestattet sind. Sie erhielten hierfür eine neue Variante des SPY-1-Radar, SPY-1F, die kleinere und damit leichtere Antennen hat. Diese sind relativ hoch am Turmmast angebracht.
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Das polnische U-Boot ORP Bielik (296) ist eines von vier der Kobben-Klasse (Klasse 207), die im Dienst der polnischen Marine sind. Von der Kobben-Klasse wurden 1964-67 15 Einheiten für die norwegische Marine von den Nordseewerken in Emden gebaut, die U-Boote des Typs VIIC und der britischen U- und V-Klasse ersetzten. Die Klasse ähnelte der damals für die Bundesmarine und dänischen Marine gebauten U-Booten der Klasse 205, ist aber etwas größer und hat einen deutlich wuchtigeren Turm. 1985-93 wurden sechs der Boote modernisiert, u.a. wurden sie verlängert und erhielten einen neuen Sonar. Drei weitere Boote wurden modernisiert und mit einem weiteren als Ersatzteilspender an die dänische Marine verkauft. Von den sechs modernisierten norwegischen U-Booten wurden fünf 2002 an die polnische Marine abgegeben und durch die neuen U-Boote der Ulla-Klasse (Klasse 210) ersetzt. Die polnische Marine hat vier davon im Dienst, Sokół, Sęp, Bielik und Kondor, ein fünftes, die Jastrząb, wurde als Ersatzteilspender gekauft und ist heute Museumsschiff in Gdynia. Alle norwegischen und dänischen U-Boote sind außer Dienst. Die norwegische Utstein ist Museumsschiff in Horten. Auch zwei dänische Boote sind heute Museumsschiffe: Sælen in Kopenhagen und die Springeren in Søndenbro.
San Diego ist der zweitgrößte Stützpunkt der US Navy und der größte im Pazifik. Von Flugzeugträgern bis zu Landungsschiffen sind zahlreiche Schiffe hier stationiert. Bei einer Hafenrundfahrt sah ich neben Lenkwaffenkreuzern der Ticonderoga-Klasse, Lenkwaffenzerstörern der Arleigh Burke- und Zumwalt-Klasse, Fregatten (LCS) der Freedom- und Independence-Klasse und dem Hochseepatrouillenschiff USCGC Stratton folgende Schiffe:
Die Lenkwaffenkreuzer der Ticonderoga-Klasse wurden als billigere Möglichkeit entworfen, Flugabwehrschiffe mit dem AEGIS-System zu bauen. Der Versuch der US Navy atom-getriebene Kreuzer mit AEGIS zu erhalten, war nach dem Streichen der CGN-42-Klasse gescheitert. Man fand eine billigere Lösung auf der Basis des konventionell-getriebenen Rumpfs der U-Jagd-Schiffe der Spruance-Klasse.
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Das Hochseepatrouillenschiff USCGC Stratton (WMSL-752) gehört zur Legend-Klasse der US Coast Guard, die auch National Security Cutter (NSC) genannt werden. Die Klasse ersetzt die Hamilton-Klasse. Ihre Hauptaufgabe ist die Durchsetzung von Hoheitsaufgaben, also die Überwachung der Hoheitsgewässer. Um Schiffe zu inspizieren, können achtern unter dem Hubschrauberdeck Boote ausgesetzt werden oder die entsprechenden Teams nutzen den Bordhubschrauber. Alternativ können die Schiffe auch für Kampfaufgaben eingesetzt, wofür sie mit entsprechenden Sensoren und einer leichten Bewaffnung ausgerüstet sind. Platz für die Nachrüstung weiterer Systeme ist auf diesen Schiffen in der Größe von Fregatten vorhanden.
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Die Freedom- und die Independence-Klasse sind die beiden ersten Klassen der US Navy, die als Littoral Combat Ships (LCS) klassifiziert sind. Beide Klassen wurden entworfen, um in küstennahen Gewässern U-Boote und Boote zu bekämpfen bzw. Minen zu räumen. Die entsprechende Ausrüstung besteht aus Modulen, die im Hafen ausgetauscht werden müssen, um eine der Aufgaben wahrnehmen zu können. Ein besonderes Merkmal ist die geforderte hohe Geschwindigkeit. Die LCS sollen die Fregatten der Oliver Hazard Perry-Klasse, die Minenjagdboote der Avenger-Klasse und die Patrouillenboote der Cyclone-Klasse ersetzen.
Weiterlesen: Fregatten (LCS) der Freedom- und der Independence-Klasse in San Diego
Die Lenkwaffenzerstörer der Arleigh Burke-Klasse bilden heute das Rückgrat der Überwasserkampfschiffe der US Navy. Die Klasse war in den 1980ern entworfen worden, um das damals neue AEGIS-System billiger als mit den Lenkwaffenkreuzern der Ticonderoga-Klasse auf See bringen zu können. Bei der Klasse wurden erstmals alle Merkmale moderner Lenkwaffenschiffe vereinigt: Die Bewaffnung ist überwiegend in Senkrechtstartern untergebracht. Es werden phasengesteuerte (phased array) Radarantennen eingesetzt, die fest angebracht sind und so gleichzeitig das gesamte Umfeld des Schiffs scannen können (wozu eine drehende Antenne nicht in der Lage ist). Eine breitere Rumpfform mit starkem Spantenausfall, die eine erhöhte Seetüchtigkeit und bessere Manövrierfähigkeit vermittelt, sowie eine auf eine reduzierte Radarsignatur optimierte Form des Rumpfs, der Aufbauten und anderer Bestandteile des Schiffs, was primär durch Schrägstellen aller Wände, der Masten etc. erreicht wird.
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Der Lenkwaffenzerstörer USS Zumwalt (DDG-100) ist das Typschiff seiner Klasse, die auf das DD-21-Konzept (Destroyer for the 21st century, Zerstörer für das 21. Jahrhundert) zurück geht. Das DD-21-Konzept sollte die nächste Generation von amerikanischen Zerstörern nach der Arleigh Burke-Klasse stellen. Ein Schwerpunkt lag auf der Fähigkeit Landziele zu bombardieren, wofür ein neues Geschütz sowie zahlreiche VLS-Starter für Marschflugkörper dienen sollten. Der Entwurf erwies sich als zu teuer. Als billigere Version wurde DD(X) entwickelt, eben die Zumwalt-Klasse.
Portugiesische Fregatte NRP Álvares Cabral (F331) ist eines von drei Schiffen der Vasco da Gama-Klasse. Diese Klasse ist eine Variante des MEKO 200-Typs. Von diesem Typ wurden 1985-2006 insgesamt 25 Fregatten gebaut: acht Schiffe für die türkische Marine (MEKO 200TN, Yavuz- und Barbaros-Klasse), drei für die portugiesische Marine (MEKO 200PN), vier für die griechische Marine (MEKO 200HN, Hydra-Klasse) sowie acht für die australische und zwei für die neuseeländische Marine (Anzac-Klasse). Der MEKO 200-Typ wurde nach den größeren MEKO 360-Typ (ein Schiffe für Nigeria, vier für Argentinien) und den kleineren Korvetten des MEKO 140-Typs (sechs für Argentinien) als Mehrzweckfregatte entwickelt. Dadurch, dass Waffen und Sensoren in standardisierten Containern eingebaut werden, konnten einfach Systeme verschiedener Herkunft eingebaut werden. Das war bei den Kunden offensichtlich sehr beliebt, so dass der Typ zu einem großen Exporterfolg wurde. Der Typ MEKO 200 wurde durch den Typ MEKO A-200 ersetzt, von dem bisher vier Fregatten für Südafrika (A-200SAN, Valour-Klasse) und zwei für Algerien (A-200 AN, El Radii-Klasse) gebaut wurden.
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Die Primauguet (D644) ist eine von sieben 1974-90 gebauten U-Jagd-Fregatten der Georges Leygues-Klasse (F70). Diese Klasse wurde ursprünglich als Korvette C70 entworfen und es sollten 24 Schiffe gebaut werden, um die escorteur rapide, d.h. die Fregatten der Le Corse- (E50) und Le Normand-Klasse (E52), und die escorteur d'escadre, d.h. die Zerstörer der Surcouf- (T47), Duperré- (T53) und La Galissonnière-Klasse (T56), zu ersetzen. 18 sollten als U-Jagd-Schiffe gebaut werden, sechs als Flugabwehrschiffe. Letztlich wurden auf der Basis eines gemeinsamen Rumpfs nur sieben U-Jagd-Schiffe (Georges Leygues-Klasse) und zwei Flugabwehrschiffe (Cassard-Klasse) gebaut. Die Schiffe der Georges Leygues-Klasse werden als U-Jagd-Fregatten bezeichnet, sind aber als Zerstörer klassifiziert (D640 - D646).