Aktive Schiffe
Die Amerigo Vespucci (A 5312) wurde 1925 als Segelschulschiff für die italienische Marine in Auftrag gegeben und ersetzte eine Korvette der Flavio Gioia-Klasse von 1884 gleichen Namens. Sie und ihr Schwesterschiff Cristoforo Colombo wurden speziell als Schulschiffe entworfen und orientierten sich vom Aussehen her an Linienschiffen des 19. Jahrhunderts wie dem 84-Kanonenschiff Monarca, das 1846-52 für die Marine des Königreichs beider Sizilien gebaut wurde (der späteren Re Galantuomo der italienischen Marine).
Primauguet ist eine der U-Jagd-Fregatten der Georges Leygues-Klasse. Diese Klasse wurde ursprünglich als Korvette C70 entworfen und es sollten 24 Schiffe gebaut werden, um die escorteur rapide, d.h. die Fregatten der Le Corse- (E50) und Le Normand-Klasse (E52), und die escorteur d'escadre, d.h. die Zerstörer der Surcouf- (T47), Duperré- (T53) und La Galissonnière-Klasse (T56), zu ersetzen. 18 sollten als U-Jagd-Schiffe gebaut werden, sechs als Flugabwehrschiffe. Letzlich wurden auf der Basis eines gemeinsamen Rumpfs nur sieben U-Jagd-Schiffe (Georges Leygues-Klasse) und zwei Flugabwehrschiffe (Cassard-Klasse) gebaut. Die Schiffe der Georges Leygues-Klasse werden als U-Jagd-Fregatten bezeichnet, sind aber als Zerstörer klassifiziert (D640 - D646).
Das Forschungsschiff Le Suroît des französischen Meeresforschungsinstituts Ifremer (Institut français de recherche pour l'exploitation de la mer) wurde 1975 gebaut. Es ist 56,34 m lang, 11 m breit und verdrängt 1132 t. Die Geschwindigkeit beträgt 10 kn und die Besatzung umfasst 35 Mitglieder. Das Schiff kann für bathymetrische und seismische Untersuchungen des Meeresbodens sowie für hydrologische und meeresbiologische Forschung benutzt werden. Es kann mittels eines A-Rahmens am Heck auch ein Forschungs-U-Boot aussetzen. 1985 wurde es von Robert Ballard für die Suche nach dem Wrack der Titanic verwendet (was aber erst bei einer späteren Fahrt mit dem Forschungsschiff Knorr gefunden wurde). Le Suroît wurde 1999 modernisiert und ist noch in Dienst.
Weiterlesen: Forschungsschiff Le Suroit, Vermessungsschiff Laplace und U-Boot FNRS III
Der französische Flugzeugträger Charles de Gaulle ist das einzige Schiff einer Klasse, die die beiden Träger der Clemenceau-Klasse ersetzen sollte. Nach Ende des Kalten Kriegs wurden aber keine Mittel für ein Schwesterschiff aufgebracht. Die Abmessungen ähneln der Vorgängerklasse, allerdings verfügt Charles de Gaulle einen atomaren Antrieb. Wegen des kompakteren Antriebs kann sie mehr und schwerere Flugzeuge mitführen. Anfangs gab es diverse Probleme, u.a. brach einer der Propeller und das Landedeck musste verlängert werden, um den Betrieb von Gruman E-2 Hawkeye zu ermöglichen.
Die französischen Fregatten der La Fayette-Klasse wurden entworfen, um einerseits unabhängig, z.B. zum Schutz der französischen Überseeterritorien und zur Aufklärung, andererseits aber auch als Teil von Trägerkampfgruppen operieren zu können. Sie sind dafür ausgelegt, um in Zonen „mittlerer Bedrohung“ unabhängig bestehen zu können, aber innerhalb von Verbänden auch in Zonen „hoher Bedrohung“ eingesetzt werden zu können. Der Schwerpunkt ist die Antischiffsbekämpfung, die Flugabwehr ist auf die Nahbereichsabwehr beschränkt und auf eine U-Jagd-Ausrüstung wurde ganz verzichtet. Achtern findet sich eine Öffnung, um Beiboote für Kommandotruppen aussetzen zu können. Die Bauweise ist aber modular, so dass eine Nachrüstung möglich ist, z.B. existiert vor der Brücke Platz für Senkrechtstarter für Aster-Flugabwehrraketen.
Bei der Fregatte Karlsruhe handelt es sich um das fünfte Schiff dieses Namens in einer deutschen Marine. Namensvorgänger waren unter anderem zwei kleine Kreuzer der Kaiserlichen Marine, ein leichter Kreuzer der Reichs- und späteren Kriegsmarine sowie als direkter Vorgänger eine Fregatte der Klasse 120.
Der Versorger (Betriebsstofftransporter) Spessart gehört zur Rhön-Klasse (Klasse 704) der Deutschen Marine. Die beiden Schiffe wurden 1974 als zivile Öltanker Okene und Okapi für die für die dänische Reederei Terkildsen & Olsen A/S bei Kröger in Rendsburg gebaut, aber schon 1976 von der Bundesmarine gekauft. Nach Umrüstung zum Versorger, der auf See Schiffe betanken kann, wurde sie 1977 in Dienst gestellt.
Als Ersatz für die Boote der Klasse 331 wurden von 1992 bis 1998 insgesamt zwölf Einheiten der Klasse 332, der Frankenthal-Klasse, gebaut. Basierend auf dem amagnetischen Einheitsrumpf, welcher mit der Klasse 343 eingeführt wurde, gibt es, Auftrags- und somit Ausstattungsbedingt, signifikante Unterschiede zu jenen. So verfügten die Boote der Klasse 332 in ihrer Erstausstattung über die Drohne „Pinguin B3“, mittlerweile erfolgt hier die Umrüstung auf die Drohne „Seefuchs“. Dieses System benötigte einen Hangar für die Drohnen und einen großen Kran um die Drohnen aussetzen zu können. Auch für das Haupt-„Waffensystem“, die eingeschiffte Minentaucherkomponente wurden extra Räumlichkeiten benötigt, welche einen Raum zum Füllen der Atemflaschen, eine Taucherdruckkammer und einen Taucherstore zur Einsatzvor- und Nachbereitung umfassen wie auch eine entsprechende Bootsaussetzvorrichtung. Dies führt grade im Bereich der achteren Aufbauten zu deutlichen Unterschieden.
Die dänische Thetis ist das Typschiff einer als Inspektionsschiffe (Inspektionsskib) klassifizierte Klasse von Fregatten, die die Schiffe der Hvidbjornen-Klasse ersetzte. Die Schiffe werden überwiegend als Patrouillenschiffe und Fischereischutzschiffe um Grönland und die Färöer-Inseln eingesetzt und sind auch entsprechend ausgelegt. Die Schiffe können 1 m dickes Eis brechen und haben einen Eisausguck. Die Bewaffnung besteht den Friedensaufgaben entsprechend nur aus einem 7,62 cm L/62 Compact-Geschütz, zwei 1,27 cm M/01 LvSa-MGs, vier Stinger Lv M/93-Flugabwehrraketenstartern, Wasserbomben und einem Westland Lynx Mk. 80/91-Bordhubschrauber. Dazu kommen noch zwei 3,7 cm-Salutkanonen.
Der Ausflugsdamper Kingswear Castle wurde 1924 in Dartmouth für die River Dart Steamboat Co gebaut. Sie erhielt die Maschine und andere Ausrüstungsgegenstände ihres Vorgängers mit dem gleichen Namen (dessen Rumpf heute noch auf dem Dart vor sich hinrostet).