Marineflieger
Der Jagdbomber Suchoi Su-22M-4K diente 1985-90 beim Marinefliegergeschwader 28 „Paul Wieczorek“ der Volksmarine vom Fliegerhorst Laage aus sowie beim JBG-77 der "Gebhard Leberecht von Blücher" der NVA-Luftstreitkräfte. Die Su-22 wurde aus der Su-17 etwickelt, hatte wie diese schwenkbare Außenflügel und flog 1975 zum ersten Mal. Sie war als Jagdbomber für Tiefflugeinsätze und primär für den Export gedacht. 1974-90 wurden 1024 Maschinen gebaut, davon gingen 56 Maschinen an die DDR. Neben den Marinefliegern der Volksmarine flogen Su-22 auch für die Marineflieger der sowjetischen und russischen Marine sowie zahlreiche Luftwaffen.
Weiterlesen: Jagdbomber Suchoi Su-22M-4K in Nordholz und Gatow
Mil Mi-8 flogen von 1977 bis 1990 für die Volksmarine sowie 1990 bis 1994 für die Deutsche Marine. Die Mi-8 wurde als Transporthubschrauber entwickelt und flog 1961 zum ersten Mal. Bei der Volksmarine flogen verschiedene Versionen der Mi-8: vier Mehrzweckhubschrauber des Typs Mi-8T, zehn Kampfhubschrauber des Typs Mi-8TB und ein Salonhubschrauber des Typs Mi-8S. Diese flogen beim Marinehubschraubergeschwader 18 "Kurt Barthel". 1990 wurden sie von der Deutschen Marine übernommen und flogen bei der Marinefliegerhubschraubergruppe Parow ohne Bewaffnung als Transport- sowie Such- und Rettungshubschrauber.
Weiterlesen: Transporthubschrauber Mil Mi-8S und Mi-8TB in Nordholz
Die Lockheed F-104G Starfighter dienten bei den deutschen Marinefliegern in der Schiffsbekämpfungsrolle. Die Version F-104G wurde für diverse NATO-Länder entwickelt. Ursprünglich war der Starfighter, der 1954 zum ersten Mal flog, als hochfliegender Abfangjäger für die US Air Force entwickelt worden, die F-104G war dagegen als im Tiefflug operierender Jagdbomber gedacht. Insgesamt 2578 Starfighter wurden gebaut, 916 davon für die deutsche Luftwaffe und Marine. Bei der Marine ersetzten sie die Hawker Sea Hawk, dienten beim MFG1 und MFG2 von 1960 bis 1986 und wurden durch Tornado ersetzt.
Weiterlesen: Jagdbomber Lockheed F-104G Starfighter in Nordholz
Die Kaman K-16B war ein für die US Navy entworfenes Wandelflugzeug, das über Kippflügeln senkrecht starten und landen können sollte. Es wurde 1959 aus einem Flugboot des Typs Grumman JRF Goose umgebaut. Die Flügel konnten um 50° geschwenkt werden (nicht um 90°, wie bei den meisten ähnlichen Entwürfen). Die Maschine wurde umfangreichen Tests unterzogen, flog aber nie frei. 1962 wurde das Testprogramm eingestellt.
Beim Aeronauticum Deutsches Luftschiff- und Marinefliegermuseum in Nordholz, in einem Hangar auf dem Gelände des Fliegerhorst, wird vom Förderverein Arado 196 e.V. die Arado Ar 196 A-5 mit der Kennung T3+CH restauriert. Die Maschine mit der Werknummer 623183 wurde 1944 von Fokker gebaut, erhielt das Stammkennzeichen TW+SW und wurde an die 1. Bordfliegerstaffel 196 in Wilhelmshaven ausgeliefert. Sie war eines der drei Bordflugzeuge des Schweren Kreuzers Prinz Eugen und ging mit diesem nach dem Krieg als Beute an die USA. Diese Maschine wurde lange auf der Naval Air Station Joint Reserve Base in Willow Grove ausgestellt und zerfiel immer mehr. 1995 wurde sie an das National Museum of Naval Aviation in Pensacola überführt, wobei sie weiter beschädigt wurde. 2012 wurde sie im Rahmen eines Pachtvertrags nach Nordholz überführt, wo sie seither restauriert wird.
Weiterlesen: Restauration einer Arado Ar 196 A-5 in Nordholz
Der Hawker Siddeley Harrier GR.3 war eine Version des berühmten Senkrechtstarters, der für Royal Air Force für die Nahunterstützung entworfen worden war, und sollte von einfachen Pisten in Deutschland aus operieren. Die GR.3-Version war durch die längere Nase leicht von der GR.1 unterscheidbar, hatte ein stärkeres Triebwerk und eine Kamera, so dass die Version auch als Aufklärer geeignet war. 40 GR.3 wurden neu gebaut, 62 aus GR.1 umgebaut. Zehn Harrier GR.3 der No. 1 Squadron der RAF flogen im Falklandkrieg von dem Flugzeugträger HMS Hermes aus. Sie wurden für den Einsatz auf See leicht modifiziert und dienten insbesondere zum Angriff auf Bodenziele. Vier der Maschinen wurden abgeschossen.
Weiterlesen: Kampfflugzeug Hawker Siddeley Harrier GR.3 in Cosford und Duxford
Die Douglas F4D Skyray wurde als Reaktion auf eine Anforderung der US Navy von 1947 für einen neuen Abfangjäger entwickelt. Dabei sollte die Erkenntnisse von Alexander Lippisch berücksichtigt werden, was sich bei der Form des Deltaflügels auswirkte. Die Skyray flog 1951 zum ersten Mal und wurde ab 1956 von der US Navy und dem US Marine Corps verwendet, für die bis 1958 422 Maschinen gebaut wurden. 1962 wurde die Maschine in F-6A Skyray umbenannt, aber sie wurde schon bis 1964 wieder außer Dienst gestellt.
Weiterlesen: Jagdflugzeug Douglas F4D-1 Skyray in Windsor Locks
Die Grumman E-1B Tracer, ursprünglich WF-2 Tracer, wurde aus dem Transportflugzeug Grumman C-1 Trader, einer Variante des U-Jagdflugzeugs Grumman S-2 Tracker entwickelt. Sie sollte als Frühwarnflugzeug dienen und erhielt hierfür eine gewaltige Radarantenne über den Rumpf. Um diese unterbringen zu können, wurde das Seitenleitwerk modifiziert und die Faltung der Flügel geändert. Die Tracer konnte auch als Jägerleitflugzeug verwendet werden und war eine deutlich Verbesserung gegenüber ihren Vorgängern, der Grumman TBM-3W Avenger und der Douglas AD-3W/-4W/-5W Skyraider. Sie diente aber nur relativ kurz: sie wurde 1958 eingeführt, aber schon ab 1964 durch die Grumman E-2 Hawkeye ersetzt. Die letzten Tracer, die bis zur deren Außerdienststellung auf der USS Franklin D. Roosevelt (CV-42) dienten, wurden aber erst 1977 ausrangiert. Insgesamt wurden 88 Maschinen gebaut, die u.a. im Vietnamkrieg eingesetzt wurden.
Weiterlesen: Luftraumüberwachungsflugzeug Grumman E-1B Tracer in Windsor Locks
Der Sikorsky HH-52A Seaguard wurde als Sikorsky S-62 als Amphibienhubschrauber entwickelt und ähnelt auf dem ersten Blick dem Sea King (Sikorsky S-61) stark. Tatsächlich ist es eine eigene Entwicklung, ein deutlich kleinerer und auch nur einmotoriger Hubschrauber. Viele der Komponenten des Sikorsky S-55 wurden wieder verwendet, allerdings in einem vollständig anders aufgebauten Rumpf. Der Antrieb erfolgt auch nicht über einen im Bug eingebauten Sternmotor, sondern mittels einer über der Kabine eingebauten Turbine. Der Seaguard konnte auf dem Wasser landen und starten. Er flog 1958 zum ersten Mal und wurde 1961 als HU2S-1G Seaguard bei der US Coast Guard in Dienst gestellt. 1962 wurde er in HH-52A Seaguard umbenannt. Bei der US Coast Guard diente die Maschine als Such- und Rettungshubschrauber sowie als Bordhubschrauber auf den Küstenwachkuttern sowie Eisbrechern. Insgesamt erhielt die US Coast Guard 99 Maschinen von den 175 gebauten Sikorsky S-62, weitere dienten u.a. bei der japanischen Marine und Küstenwache sowie der isländischen Küstenwache. Bei der US Coast Guard flog der Seaguard bis 1993 und wurde durch den HH-65 Dolphin ersetzt.
22 Exemplare des Westland Sea King Mk. 41 wurde 1972-75 von der Bundesmarine in Dienst gestellt. Die deutschen Sea King sind bei Westland in Lizenz gebaute Sikorsky S-61, die sich u.a. durch britische Triebwerke unterscheiden. Die Mk 41-Variante erhielt eine vergrößerte Kabine und größere Treibstofftanks für die primäre Such- und Rettungsaufgabe, aber keinen Sonar, so dass sie nicht für die U-Jagd geeignet waren. Neben der Aufgabe als Such- und Rettungshubschrauber dient er als Transporthubschrauber und kann als solcher von Bord der Versorger aus eingesetzt werden. Zeitweilig waren die deutschen Sea King auch zur Schiffsbekämpfung mit vier Sea Skua-Raketen ausgerüstet werden, diese Bewaffnung wurde aber inzwischen aufgegeben. Die deutschen Sea King wurden mehrfach modernisiert, u.a. die Sensoren und der Eigenschutz. Ab 2020 werden die Sea King durch NH 90 NTH Sea Lion ersetzt.
Weiterlesen: Marinehubschrauber Westland Sea King Mk. 41 in Kiel und Berlin