Marineflieger
Die Westland Whirlwind beruhte auf einer Lizenz für die Sikorsky S-55 (H-19), die Westland 1950 erwarb. Der Typ wurde an britische Standards angepasst und von 1953-66 wurde mehr als 360 Maschinen gebaut. Die HAS.7 erhielt ein stärkeres britisches Triebwerk und war die erste U-Jagd-Version. Für die U-Jagd wurde eine Whirlwind mit Sonar zur Suche nach U-Booten verwendet, die dann von einer zweiten Whirlwind mit Torpedos oder Wasserbomben angegriffen wurden. Whirlwind dienten auch als Such- und Rettungshubschrauber sowie als Transporthubschrauber für die Royal Navy. Späte Versionen wurden mit Turbinen ausgerüstet.
Weiterlesen: Britischer U-Jagd-Hubschrauber Westland Whirlwind HAS.7 in Duxford
Die Fairey Swordfish wurde in den 1930ern als Trägerflugzeug für die Fleet Air Arm entworfen, das sowohl als Aufklärer als auch als Torpedobomber dienen sollte. Die Maschine wurde 1936 eingeführt und bis 1944 wurden 2391 von Fairey und Blackburn gebaut. Sie sollte eigentlich zu Beginn des Zweiten Weltkrieg von der Fairey Albacore ersetzt werden, blieb aber im Dienst, da sich die Albacore nicht komplett bewährte. Die Swordfish blieb sogar noch im Dienst, als 1944 Fairey Barracuda und Grumman Avenger als neue Torpedobomber eingeführt wurden. Swordfish sind berühmt für den Angriff auf Tarent und die Jagd auf die Bismarck. Nachdem sie in ihrer Rolle als Torpedobomber von neueren Typen verdrängt wurde, wurde bis Kriegsende weiter als U-Jagdflugzeug und für Nachtangriffe auf Schiffe genutzt. Hierfür erhielt die Version Mk III einen Radar zwischen den Fahrwerksbeinen.
Weiterlesen: Britisches U-Jagdflugzeug Fairey Swordfish Mk III in Duxford
Die Sikorsky MH-60R Seahawk-Version wurde ab 1993 für die US Navy als Ersatz für die SH-60B und SH-60F Varianten der Seahawk entwickelt. Die Variante hat ein verbessertes Cockpit und verbesserte Sensoren. Der Erstflug war 1999, ab 2005 ist die MH-60R im Einsatz bei der US Navy. Neben der US Navy haben Australien, Dänemark, Griechenland, Indien, Israel, Katar, Saudi-Arabien und Südkorea die Variante bestellt.
Weiterlesen: Bordhubschrauber Sikorsky MH-60R Seahawk in Kiel
Die McDonnell Douglas F-4J Phantom II wurde 1966 bei der US Navy eingeführt. Die Variante war eine Weiterentwicklung der F-4B und sollte primär als Jagdflugzeug und sekundär als Jagdbomber dienen. Sie erhielt einen verbesserten Radar, verbesserte Triebwerke und optimierte Schleudersitze. Hinzu kamen eine Ausrüstung für Luft-Boden-Einsätze und größere Hauptfahrwerksreifen. Außerdem wurden Modifikationen vorgenommen, um die Landegeschwindigkeit zu reduzieren. Von dieser Variante wurden 522 Maschinen für die US Navy und das US Marine Corps gebaut, die im großen Umfang im Vietnamkrieg eingesetzt wurden.
Weiterlesen: Jagdflugzeug McDonnell Douglas F-4J Phantom II in Duxford
Der AgustaWestland EH101 Merlin wird vom dänischen Militär primär als Such- und Rettungshubschrauber sowie als Transporthubschrauber verwendet. 14 Maschinen wurden zwischen 2007 und 2010 geliefert und ersetzten die Sikorsky S-61A Sea King. Als Such- und Rettungshubschrauber wird der EH101 primär über dem Meer verwendet, wofür er wegen der großen Reichweite gut geeignet ist. Alle dänischen Hubschrauber werden von der dänischen Luftwaffe (Flyvevåbnet) betrieben, die EH101 dienen aber auch zur Unterstützung der Armee und der Marine. So werden EH101 auch als Bordhubschrauber auf den Fregatten der Absalon- und Iver Huitfeldt-Klasse genutzt. Zum Beispiel führte die Fregatte Niels Juel 2019 bei einem Einsatz im Mittelmeer einen EH101 mit, der als Aufklärer und Transporter diente.
Weiterlesen: Dänischer Hubschrauber AgustaWestland EH101 Merlin in Dragør
Der Westland Sea Lynx Mk.88A ist aktuell der Standardhubschrauber an Bord der Fregatten der Deutschen Marine. Hauptaufgabe ist die U-Jagd. Sie könnten auch, wenn entsprechende Raketen vorhanden sind, zur Bekämpfung von Schiffen verwendet werden. Weitere Aufgaben sind Seenotrettung, Transport von Material und Personen sowie das Absetzen von Enterkommandos. Entwickelt wurde der Westland Sea Lynx in den 1960ern als Westland WG.13 in einem britisch-französischen Gemeinschaftsprojekt. Der Lynx wurde kontinuierlich weiterentwickelt, bisher wurden 450 dieser Hubschrauber gebaut. Die meisten heutigen Lynx basieren auf dem Super Lynx.
Die Westland Sea King wurde für die Royal Navy als schwerer U-Jagd-Hubschrauber entwickelt, der überwiegend von Flugzeugträgern aus eingesetzt werden sollte. Westland erwarb hierfür die Lizenz für die Sikorsky S-61 (SH-3), stattete die Maschinen aber mit britischen Triebwerken und Systemen aus. Die britischen Sea King sollten unabhängig von ihrem Trägerschiff U-Boote jagen können, also diese sowohl detektieren als auch bekämpfen können. Die Westland Sea King ersetzten in dieser Aufgabe die Westland Wessex. Neben der U-Jagd-Version wurden auch Varianten als Such- und Rettungshubschrauber, als Transporthubschrauber (Westland Commando) und Frühwarnhubschrauber entwickelt. Die Westland Sea King diente von 1969 bis 2018 bei der Royal Navy.
Weiterlesen: U-Jagd-Hubschrauber Westland Sea King HAS 6 in Duxford
Der U-Jagd-Hubschrauber Kaman SH-2F Seasprite beruhte auf dem leichten Mehrzweckhubschrauber Kaman HU2K Seasprite (später UH-2). Letzterer wurde in den 1950ern für die US Navy entwickelt und diente als Transport- und Rettungshubschrauber. 1970 wählte die US Navy die SH-2F-Variante als neuen U-Jagd-Hubschrauber aus, der von Fregatten (damals als Geleitzerstörer klassifiziert) und Zerstörern aus eingesetzt werden sollte. 1963-70 waren hierfür Gyrodyne QH-50 DASH-U-Jagd-Drohnen verwendet worden, wegen der hohen Verluste und Kosten wurden diese durch einen bemannten Hubschrauber ersetzt, Light Airborne Multi-Purpose System (LAMPS) MK I genannt. Die SH-2F diente von 1973-94 bei der US Navy und wurde danach durch die SH-60 Seahawk (LAMPS Mk III) ersetzt.
Weiterlesen: U-Jagd-Hubschrauber Kaman SH-2F Seasprite auf USS New Jersey
Die Hawker-Siddeley Buccaneer wurde in den 1950ern von Blackburn für die Royal Navy entwickelt und nach der Übernahme dieser Firma von Hawker-Siddeley produziert. Die Buccaneer wurde entwickelt, um im Tiefflug feindliche Schiffe mit atomaren und konventionellen Bomben zu bekämpfen. Der Anlass waren die sowjetischen Leichten Kreuzer der Swerdlow-Klasse, die als besondere Bedrohung für den britischen Handel angesehen wurden. Statt neuer britischer Kreuzer setzte man auf Flugzeuge, die von den Flugzeugträgern aus im Tiefflug solche Kreuzer angreifen konnten. Die Bombenlast wurde in einem internen Bombenschacht mitgeführt. Von 1961-77 wurden insgesamt 211 Maschinen für die Royal Navy, Royal Air Force und die südafrikanische Luftwaffe gebaut. Die Buccaneer flog von 1962-78 bei der Royal Navy, die verbliebenen Maschinen wurden danach von der RAF übernommen.
Weiterlesen: Marinekampfflugzeug Hawker-Siddeley Buccaneer S2B in Duxford
Der Westland Sea Lynx Mk.88A ist aktuell der Standardhubschrauber an Bord der Fregatten der Deutschen Marine. Hauptaufgabe ist die U-Jagd. Sie könnten auch, wenn entsprechende Raketen vorhanden sind, zur Bekämpfung von Schiffen verwendet werden. Weitere Aufgaben sind Seenotrettung, Transport von Material und Personen sowie das Absetzen von Enterkommandos. Entwickelt wurde der Westland Sea Lynx in den 1960ern als Westland WG.13 in einem britisch-französischen Gemeinschaftsprojekt. In britischen Diensten sollte die Scout der Armee und die Wasp der Royal Navy ersetzt werden, auch die französische Marine benötigte einen Bordhubschrauber zur U-Jagd. Als Bordhubschrauber erwies sich der Lynx als Exporterfolg. Neben der britischen und französischen Marine fand er in der Marine Argentiniens, Dänemarks, der Niederlande, Norwegens und Pakistans Verwendung und wird heute noch von der Marine Algeriens, Brasiliens, Deutschlands, Malaysias, Omans, Portugals, Südkoreas und Thailands eingesetzt.
Weiterlesen: Deutscher Bordhubschrauber Westland Sea Lynx Mk.88A in Kopenhagen