Marineflieger
Die Breguet BR 1150 M Atlantic der Deutschen Marine war die SIGINT (Signals Intelligence)-Version der Atlantic, die Erfassung von Kommunikation und elektromagnetischer Signale diente. Insgesamt fünf Maschinen der Seeaufklärer-Variante wurden umgebaut. Die Ausrüstung zur Erfassung von gegnerischer Kommunikation (COMINT) und elektronischen Signalen (z.B. Radar, ELINT) war US-amerikanischer Herkunft. Die letzte Maschine wurde 2010 außer Dienst gestellt (siehe für die Verabschiedung hier).
Im Aeronauticum Deutsches Luftschiff- und Marinefliegermuseum in Nordholz sind u.a. folgende Flugzeuge und Hubschrauber der deutschen Marineflieger ausgestellt: Fairey Gannet ASMk.4, Dornier Do 28 D-2 Skyservant, Percival Pembroke C.Mk.54, Piaggio P.149 D, Breguet 1150 Atlantic, Hawker Sea Hawk F Mk.100, Lockheed F-104G Starfighter, Fouga CM.170 Magister, VFW 614, Suchoi Su-22M-4, Mil Mi-8PS, Bristol Sycamore Mk.52 und Panavia Tornado.
Weiterlesen: Aeronauticum Deutsches Luftschiff- und Marinefliegermuseum
Im August 2013 wurde in Nordholz der 100. Geburtstag der deutschen Marineflieger gefeiert. Hier reichen wir die Fotos der Maschinen nach, die den Flugtag besuchten, darunter britische, deutsche und dänische Westland Lynx/Wildcat, britische und deutsche Sea King, niederländische NFH-90, deutsche, niederländische und finnische Dornier Do 228, deutsche Lockheed P-3C Orion, eine Dornier Do 24 ATT und eine Douglas A-4 Skyhawk, die als Zierdarsteller fliegt.
Der NATO Frigate Helicopter (NFH) ist die Marinevariante des NHIndustries NH90. Sie wird auch MH90-NG genannt. NHIndustries ist eine Kooperation von Eurocopter, AgustaWestland und Stork Fokker und der NH90 wurde als taktischer Transporthubschrauber (TTH) sowie als U-Jagd-Hubschrauber (NFH) entworfen.
Weiterlesen: Italienischer Bordhubschrauber NHIndustries SH-90A (NH90 NFH)
Die Sikorsky S-61N ist die zivile Version der bekannten SH-3 „Sea King“ – seit den 1960ern weltweit im militärischen und dort besonders SAR-Einsatz stehend, unter anderem auch bei der Bundesmarine (als Lizenzbau von Westland). 1957 erging der Auftrag an Sikorsky, einen Allwetter-Amphibien-Hubschrauber für die Marine der USA zu konstruieren, vor allem im Hinblick auf die Bedrohung durch sowjetische U-Boote. Im September 1961 begann die Auslieferung der ersten Serienmaschinen. Parallel entwickelte Sikorsky zwei auf der SH-3 basierende Varianten: Die S-61R und S-61L/N. Während die S-61R einen konventionellen Rumpf und eine Ladeklappe im Heckbereich hatte, war die S-61L/N eine für den zivilen Markt modifizierte Sea King. Dabei war der auffälligste Unterschied zwischen den L- und N-Varianten das Fahrwerk … die L hatte keine Schwimmer.
Die Lockheed P-3 Orion wurde in den 1950er als Seefernaufklärer und U-Jagd-Flugzeug für die US Navy entwickelt. Der Entwurf beruht auf der Passagiermaschine L-188 Electra. Die erste Version, P-3A, ging 1962 in Dienst, die letzte Maschine wurde 1990 gebaut. Neben der US Navy setzt auch Argentinien, Australien, Brasilien, Chile, Griechenland, Kanada, Iran, Japan, Neuseeland, Norwegen, Pakistan, Portugal, Spanien, Südkorea, Taiwan und Thailand die Orion ein. Die Niederlande nutzte ebenfalls P-3 Orion, verkaufte die Maschinen 2006 aber Deutschland und Portugal. Die acht deutschen Maschinen ersetzten die Breguet Atlantic, die von 1963-2010 in Dienst waren. Diese acht Orion waren 1982-84 für die Niederlande gebaut worden, wo sie ebenfalls Breguet Atlantic ersetzten, d.h. die Maschinen waren bei der Beschaffung für die Deutsche Marine bereits über 20 Jahre alt, sollen aber noch weitere 20 Jahre im Einsatz bleiben.
Die McDonnel Douglas (heute Boeing) F/A-18 Hornet wurde aus der Northrop YF-17, dem gescheiterten Kandidaten für einen leichten Jäger für die US Airforce (stattdessen wurde die General Dynamics F-16 Fighting Falcon gebaut) entwickelt. Die US Navy suchte einen Ersatz für die Douglas A-4 Skyhawk, LTV A-7 Corsair II und McDonnell Douglas F-4 Phantom II sowie eine billigere Ergänzung der Grumman F-14 Tomcat. Die Hornet wurde als Mehrzweckkampflugzeug konzipiert, d.h. sie sollte als Jagdflugzeug, Bomber und Aufklärer dienen. Die F/A-18A wurde ab 1983 von der US Navy und dem US Marine Corps verwendet, die verbesserte F-/A-18C wurde ab 1987 produziert. Daneben betreiben auch die Luftwaffen Australiens, Finnlands, Kanadas, Kuwaits, Malaysias, Spaniens und der Schweiz Hornets.
Die Westland Dragonfly war eine Lizenzversion der Sikorsky S-51 (auch H-5, HO2S-1 und HO3S-1). Für die britische Royal Navy wurde 71 Maschinen der Versionen HR.1, HR.3 und HR.5 hergestellt, die zwischen 1950 und 1967 im Einsatz waren. Sie wurden landgestützt als Such- und Rettungshubschrauber eingesetzt, aber auch auf den Trägern als Verbindungs- und Rettungshubschrauber (plane guard). Mit diesen Maschinen wurden 1951 auch Landungen auf kleineren Schiffen getestet. Neben der Royal Navy setzte auch die Royal Air Force sowie Ägypten, Ceylon (heute Sri Lanka), Frankreich, Irak, Italien, Japan, Jugoslawien und Thailand sowie eine Reihe von zivilen Betreibern die Dragonfly ein.
Weiterlesen: Britischer Such- und Rettungshubschrauber Westland Dragonfly
Bei meinem Besuch des Zentralen Museums der Streitkräfte, in Moskau, konnte ich einige Detailaufnahmen des russischen Marinehubschraubers Ka-25 (NATO-Codename „Hormone“) schießen. Größter Betreiber waren die sowjetischen Marineflieger AV-MF, bei denen die Ka-25-Versionen als bordgestützte Kampf-, SAR-, Transport- und Verbindungshubschrauber eingesetzt wurden.
Eine Sikorsky H-34G in der Flugwerft Oberschleißheim des Deutschen Museums. Die ausgestellte Maschine flog bis 1975 für das Marinefliegergeschwader 5 (MFG 5) in Kiel-Holtenau. Fotografiert von Lars am 19.03.2011