Aktive Schiffe
Die ägyptische Fregatte Al Qadeer (القدير) ist eine von sechs Fregatten der Al Aziz-Klasse des Typs MEKO A-200EN, die seit 2020 im Bau sind. Dies ist die dritte Variante des Typs MEKO A-200. Sie ähnelt der algerischen Variante (El Radii-Klasse), unterscheidet sich aber durch einen anderen Hauptradar (Thales NS-110 statt Saab Sea Giraffe AMB) sowie andere Anti-Schiffsraketen (Exocet statt RBS-15), Flugabwehrraketen (MICA statt Umkhonto) und leichte Geschütze (Searanger statt Seahawk). Dies demonstriert mal wieder die Modularität des MEKO-Entwurfs. Bisher sind vom Typ MEKO A-200 zehn Fregatten in Dienst bzw. im Bau - alle für afrikanische Marinen.
Das finnische Minenjagdboot Katanpää (40) ist das Typschiff einer 2007-16 gebauten Klasse, die aus drei Einheiten besteht. Die Katanpää-Klasse ist eine Weiterentwicklung der australischen Huon-Klasse, die wiederum aus der italienischen Lerici- und Gaeta-Klasse entwickelt wurde. Die Klasse ist mit zwei Unterwasserdrohnen (AUV), zwei ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugen (ROV), einem am Rumpf montierten Minensuchsonar, einem Echolot und einem Schleppsonar zur Suche und Bekämpfung von Minen ausgerüstet. Der Rumpf besteht aus Komposit-Materialien.
Die kanadische Fregatte HMCS/NCSM Charlottetown (FFH 339) ist eine von zwölf 1987-96 gebauten Einheiten der Halifax-Klasse. Diese Klasse ersetzte mehrere ältere Klassen und hat als Hauptaufgabe die U-Jagd. Sie verfügen auch eine Bewaffnung gegen Schiffe und Flugzeuge - und gehört zu den wenigen Klassen, die für letztere Mk 48-Senkrechtstarter haben, der auf beiden Seiten des Schornsteins an der Bordkante angeordnet sind. Die Fregatten der Halifax-Klasse sollen ab den frühen 2030ern durch den Canadian Surface Combatant, eine Variante des britischen Typ 26, ersetzt werden.
Weiterlesen: Kanadische Fregatte HMCS Charlottetown in Cork 2024
Die deutsche Fregatte Rheinland-Pfalz (F225) ist die vierte und letzte Einheit der 2011-22 gebauten Baden-Württemberg-Klasse (Klasse 125), die die Fregatten der Bremen-Klasse ersetzt. Die Klasse ist für Stabilisierungseinsätze und für möglichst lange Einsatzzeiten optimiert. Die Bewaffnung ist für die Bekämpfung von Schiffen, Landzielen und asymmetrischen Bedrohungen ausgelegt. Geplant wurde sie für die Art von globalen Einsätzen, für die Schiffe der Deutsche Marine zwischen 1990 und 2014 üblicherweise verwendet wurden. Es sind deshalb keine Mehrzweckfregatten, es fehlt eine weiterreichende Flugabwehr und die U-Jagdfähigkeit, weshalb die Klasse seit dem russischen Überfall auf die Ukraine (2014 und 2022) in der Kritik steht.
Weiterlesen: Deutsche Fregatte Rheinland-Pfalz in Göteborg 2023
Das polnische Forschungsschiff Oceanograf wird von der Universität Gdansk (Uniwersytet Gdański) betrieben und ersetzte die Oceanograf 2. Es dient der bathymetrischen, biologischen, chemischen, geologischen, magnetischen, physikalischen und seismoakustischen Forschung in der Ostsee. Außerdem dient es der Ausbildung von Studierenden. Das Schiff ist als Katamaran ausgelegt. Am Heck befindet sich ein Arbeitsdeck mit einem Kran und einem Heckgalgen, über die Instrumente, Netze und Drohnen ausgebracht werden können. Es sind vier Laboratorien sowie ein Seminarraum für die Lehre vorhanden. Oceanograf wurde 2013-16 von Stocznia Remontowa Nauta in Gdynia gebaut. Der Heimathafen ist Gdynia.
Weiterlesen: Polnisches Forschungsschiff Oceanograf in Gdynia 2023
Das italienische Landungsschiff San Marco (L 9893) ist eines von drei Schiffen der 1985-94 gebauten San Giorgio-Klasse. Die Klasse war ursprünglich mit Bugtor und -rampe zum Anladen von Fahrzeugen ausgerüstet. Dahinter ist ein langes Fahrzeugdeck angeordnet und achtern ein Welldeck. Darüber befindet sich ein Flugdeck für den Betrieb der Transporthubschrauber, für die kein Platz im Deck darunter vorgesehen ist, also kein Hangar vorhanden ist. Vorne am Bug stand ursprünglich ein 7,62-cm-Geschütz. Das dritte Schiff der Klasse, San Guisto, wurde nach einem etwas modifizierten Entwurf ohne Bugtor, mit einer größeren Inseln und einem seitlichen Schwalbennest für die Landungsboote gebaut und dient in Friedenszeiten als Schulschiff. Die beiden ersten Schiffe wurden 1999-2001 modernisiert, wobei das Bugtor geschlossen wurde, das Flugdeck bis zum Bug verlängert wurde (und das Geschütz dort entfernt wurde) und seitlich ein großes Schwalbennest angebracht wurde, in dem zwei Landungsboote transportiert werden können, wodurch das Flugdeck dort verbreitert wurde. Die Klasse soll durch wesentlich größere Schiffe ersetzt werden.
Weiterlesen: Italienisches Landungsschiff MMI San Marco 2023 in Kiel
Der Flugzeugträger USS Gerald R. Ford (CVN-78) ist das Typschiff einer ab 2009 im Bau befindlichen Klasse, die auf die Nimitz-Klasse folgt. Von der Vorgängerklasse wurden von 1968 bis 2009 - also über 40 Jahre! - insgesamt zehn Schiffe gebaut. Es war entsprechend Zeit für einen neuen Entwurf. Dieser zeichnet sich durch eine mehr als doppelt so große Stromerzeugungskapazität aus. Die Katapulte, Aufzüge und Munitionsaufzüge werden elektromagnetisch betrieben, auch die Fangseile werden durch eine Kombination einer Turbine und eines Elektromotors betrieben. Die Automatisierung wurde deutlich verbessert, so dass weniger Besatzung benötigt wird. Die Aufteilung des Flugdecks wurde optimiert, u.a. die Insel versetzt und die Zahl der Aufzüge reduziert, so dass eine höhere Zahl von Einsätzen möglich sein soll. Es wurde auch mehr Wert auf eine reduzierte Radarsignatur gelegt.
Weiterlesen: Flugzeugträger USS Gerald R. Ford 2023 in Triest
Die italienische Fregatte Carlo Margottini (F592) ist eines der Schiffe der Carlo Bergamini-Klasse, genauer eines der U-Jagd-Variante der Klasse. Die Carlo Bergamini-Klasse ist die italienische Version der ab 2007 gebauten FREMM (Fregata Multi-Missione bzw. Frégate Multi-Mission). Von diesem zusammen von Frankreich und Italien entwickelten Typ wurden bisher acht für Frankreich und zehn für Italien gebaut (zwei von letzteren sind noch im Bau). Weitere drei der Fregatten gingen an Ägypten und eine an Marokko. Weitere zwanzig sollen für die US Navy und eventuell weitere sechs für die indonesische Marine gebaut werden. Die für die verschiedenen Marinen gebauten Varianten unterscheiden sich optisch sowie von der Bewaffnung und den Sensoren teilweise deutlich. Für die italienische Marine wurden zwei Varianten gebaut: vier als Mehrzweck-Fregatten und vier als U-Jagd-Fregatten, wobei der auffälligste Unterschied das vordere 7,62cm-Geschütz der U-Jagd-Variante statt des 12,7-cm-Geschütz der Mehrzweckvariante ist. Zwei weitere im Bau befindliche Fregatten sollen eine verbesserte Variante der Mehrzweckvariante sein, während die italienische Marine noch den Bau von zwei weiteren Schiffen plant, die einen neuen Radar und Sonar sowie die Fähigkeit, ballistische Raketen zu bekämpfen, erhalten sollen.
Weiterlesen: Italienische Fregatte Carlo Margottini 2023 bei Kiel
Die deutsche Korvette Köln (F 265) ist das erste Schiff des zweiten Los der Braunschweig-Klasse (Klasse 130). Von dem zweiten Los sind seit 2019 fünf Schiffe - Köln, Emden, Karlsruhe, Augsburg und Lübeck - im Bau. Der Unterschied ist das neue 7,62-cm-Geschütz mit eckigen Turm, ein TSR-4D-Radar statt des TSR-3D und ein verbessertes Kommandosystem. Die Hauptaufgabe der Korvetten ist die Bekämpfung von Schiffen und Landzielen.
Die deutsche Korvette Erfurt (F262) ist eine fünf Einheiten des 2004-13 gebauten ersten Los der Braunschweig-Klasse (Klasse 130). Die Korvetten sind zur Bekämpfung von Schiffen und Landzielen ausgelegt und wurden als Ersatz für die Schnellboote der Klasse 143A beschafft. Sie sind seetüchtiger als diese und damit bessere für Einsätze in entfernteren Regionen geeignet. Seit 2019 werden weitere fünf Korvetten eines verbesserten zweiten Los gebaut.