Aktive Schiffe
Der Zollkreuzer Helgoland ist das erste von zwei von 2007-10 für den Zoll gebauten Schiffen. Die beiden Schiffe haben Doppelrümpfe mit geringer Wasserlinienfläche (Small Waterplane Area Twin Hull, SWATH), der ihnen für die Größe eine besonders gute Seeeigenschaften verleiht. Die Hauptaufgabe ist die Durchsetzung der Zollvorschriften. Helgoland und ihr Schwesterschiff Borkum gehören zu den Schiffen des Zolls, die der Küstenwache zugeteilt sind und so für auch schifffahrtspolizeiliche Aufgaben sowie Grenz-, Fischerei- und Umweltschutz eingesetzt werden. Helgoland führt das 40 kn schnelle Festrumpfschlauchboot Kegelrobbe als Beiboot mit.
Der Lenkwaffenzerstörer USS Gonzalez (DDG-66) ist eines von 21 Schiffe des 1988-97 gebauten Flight I der Arleigh-Burke-Klasse. Die Arleigh Burke-Klasse wurde als billigere Alternative zur Ticonderoga-Klasse entworfen, sollte primär zur Flugabwehr dienen und ältere Lenkwaffenzerstörer ersetzen. Diese Klasse vereinigte erstmals eine auf reduzierte Radarsignatur optimierte Form (stealth), Senkrechtstarter und fest montierte, nicht drehbare phasengesteuerte Radarantennen in einem Entwurf. Durch die Vielseitigkeit der Senkrechtstarter erhielt die Klasse auch die Fähigkeit Landziele mit Marschflugkörper anzugreifen.
Die dänische Fregatte Absalon (F341) ist das Typschiff von zwei 2003-05 gebauten relativ ungewöhnlichen Schiffen. Die beiden Schiffen haben die Sensoren und Bewaffnung von typischen Mehrzweckfregatten. Allerdings haben sie achtern ein großes Mehrzweckdeck und größere Hecktore. Dieses Deck kann zum Transport von Truppen und Fahrzeugen verwendet werden, achtern können zwei Landungsboote ausgebracht werden. Deshalb hatten die Schiffe anfangs auch Rumpfnummern als Landungsschiffe (Absalon L16 und Esbern Snare L17). Das Mehrzweckdeck kann auch genutzt werden, um dort eine Kommandozentrale in Containern einzurichten und die Schiffe so als Flaggschiff zu nutzen. Auch Minensuchdrohnen können über die Heckkräne ausgebracht werden. Das Mehrzweckdeck könnte auch für das Verlegen von Minen genutzt werden. Wegen dieser vielseitigen Einsatzmöglichkeiten wurden sie als "Fleksible støtteskibe" (flexible Unterstützungsschiffe) klassifiziert. Die Klassifizierung erweckte aber den Eindruck von Hilfsschiffen. 2020 wurden beide Schiffe zu Fregatten umklassifiziert und erhielten entsprechende Rumpfnummern (Absalon F341 und Esbern Snare F342). Die beiden Fregatten sollen mit Schleppsonar nachgerüstet werden. Die Bordhubschrauber sollen U-Jagdausrüstung erhalten, so dass die beiden Schiffe der Absalon-Klasse als U-Jagd-Fregatten genutzt werden können.
Weiterlesen: Dänische Fregatte Absalon in Kiel und Kopenhagen
Der Rhein gehört zu den meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt und Duisburg ist einer der größten Binnenwasserhäfen der Welt. Entsprechend viele Frachtschiffe kann man in Duisburg auf dem Rhein sehen, hier Fotos überwiegend von Massengutfrachtern und einem Autotransporter.
Die Korvette Atzmaut ist eine der vier für Israel seit 2018 gebauten Korvetten der Sa'ar 6-Klasse. Diese Korvetten sind zum Schutz der israelischen Gasfelder im Mittelmeer vorgesehen. Der Entwurf beruht auf der MEKO A-100-Korvette und ähnelt damit auch der deutschen Braunschweig-Klasse. Allerdings erhält die Klasse israelische Sensoren, deren Einbau sehr unterschiedliche Masten benötigen, so dass die Schiffe sehr unterschiedlich aussehen. Es werden insgesamt vier Korvetten gebaut: Magen, Oz, Atzmaut und Nitzachon. "Schwalbe" war der Name, den die Werft während der Probefahrten für Atzmaut nutzte.
Weiterlesen: Israelische Korvette Atzmaut ("Schwalbe") in Kiel
Das polnische Segelschulschiff Dar Młodzieży wurde 1981-82 als Ersatz für die Dar Pomorza (ex Prinzess Eitel Friedrich) für das Training von Offiziersanwärtern der polnischen Handelsmarine gebaut. Es ist das erste Schiff des Typs B-95, fünf Schwesterschiffe - Pallada, Khersones, Druschba, Mir und Nadeschda - wurden bis 1991 für die Sowjetunion gebaut. Dar Młodzieży unternahm zahlreiche Reisen, darunter die erste Umsegelung der Welt 1987-88 durch ein polnisches Segelschulschiff, und nahm auch an zahlreichen Großseglerrennen teil.
Weiterlesen: Polnisches Segelschulschiff Dar Młodzieży in Hamburg
Die Lenkwaffenzerstörer USS Arleigh Burke (DDG-51), USS Stout (DDG-55) und USS Mitscher (DDG-57) gehören alle zur ersten Generation der Arleigh-Burke-Klasse, dem Flight I, von dem zwischen 1988 und 1997 21 Schiffe für die US Navy gebaut wurden. Diese Klasse war damals ein revolutionärer Entwurf, bei dem zum ersten Mal drei Technologien vereinigt wurden, die heutige Überwasserkampfschiffe prägen: eine auf reduzierte Radarsignatur optimierte Form (stealth), Senkrechtstarter und fest montierte, nicht drehbare phasengesteuerte Radarantennen. Auch der Rumpf fällt hier wesentlich breiter als der der Vorgängerklassen aus und ermöglicht höhere Stabilität und Seetüchtigkeit. Die Arleigh Burke-Klasse wurde als billigere Alternative zur Ticonderoga-Klasse entworfen und sollte die Lenkwaffenzerstörer der Mitscher-, Decatur-, Charles F. Adams- und Coontz-Klasse ersetzen. Da diese über keinen Bordhubschrauber verfügten und damals zahlreiche Kreuzer, Zerstörer und Fregatten mit Bordhubschrauber in Dienst waren, erhielt die Klasse keinen Hangar, sondern nur ein Hubschrauberdeck mit der Möglichkeit einen Hubschrauber zu betanken. Inzwischen ist absehbar, dass die erste Generation der Klasse ersetzt wird, entweder durch Flight III-Schiffe der Arleigh Burke-Klasse oder die folgende DDG(X)-Klasse.
Weiterlesen: Lenkwaffenzerstörer USS Arleigh Burke, USS Stout und USS Mitscher in Norfolk
Das U-Boot RSS Impeccable ist eines von vier seit 2014 für die Marine Singapurs (Republic of Singapore Navy) im Bau befindlichen Einheiten der Invincible-Klasse. Diese Klasse wurde von ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) entwickelt und gebaut und wird dort als Klasse 218SG bezeichnet. Dieser Typ wurde speziell für Singapur entwickelt und soll dort die ehemals schwedischen U-Boote der Challenger- und Archer-Klasse ersetzen. Die Klasse 218SG beruht u.a. auf der Klasse 212A und Klasse 214, ist aber größer und damit die größten bisher bei TKMS gebauten U-Boote. Die U-Boote sollen einen großen Fahrbereich haben, aber auch für die flachen Gewässer geeignet sein, weshalb sie X-förmig angeordnete Ruder haben. Die vier Boote heißen Invincible, Impeccable, Illustrious und Inimitable.
Die Potsdam (BP 81) und Bad Düben (BP 83) sind Hochseepatrouillenschiffe der seit 2017 im Bau befindlichen Potsdam-Klasse. Beide Schiffe gehören zur Bundespolizei, deren Schiffe zusammen mit denen des Wasserzolls, den Wasserstrassen- und Schifffahrtsämtern und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung die Küstenwache bilden. Die Potsdam-Klasse, auch Typ OPV 86, ist eine Weiterentwicklung des OPV 80 von Fassmer, von dem 2007-17 bisher vier Schiffe für die chilenische Marine (Piloto Pardo-Klasse) und drei für die kolumbianische Marine (20 de Julio-Klasse) gebaut wurden. Die Potsdam-Klasse ist etwas größer als der Typ OPV 80.
Weiterlesen: Hochseepatrouillenschiffe Potsdam und Bad Düben
Die deutsche Fregatte Sachsen (F219) ist das Typschiff der Klasse 124, von der 1999 bis 2006 drei Schiffe gebaut wurden. Die Sachsen-Klasse ist eine Weiterentwicklung der Brandenburg-Klasse (Klasse 123) und wie diese Klasse eine Mehrzweckfregatte, die Schiffe, Luftfahrzeuge und U-Boote bekämpfen kann. Die Sachsen-Klasse ist aber stärker auf die Flugabwehr optimiert und mit einem APAR-Radar zur Zielerfassung und Lenkung der Flugabwehrraketen sowie einem weitreichenden SMART-L-Radar ausgerüstet. Die Klasse wurde zusammen mit den Niederlanden (De Zeven Provinciën-Klasse, LCF) und Spanien (Álvaro de Bazán-Klasse, F100) entwickelt, wobei sich die Entwürfe stark unterscheiden und primär einzelne Subsysteme gemeinsam bestellt wurden. Die Sachsen-Klasse ersetzte die drei Zerstörer der Lütjens-Klasse (Klasse 103) und soll selbst ab 2032 durch die gemeinsam mit den Niederlanden in Entwicklung befindliche Klasse 127 ersetzt werden.