Aktive Schiffe
Während des Tags der Bundeswehr am 17. Juni 2023 in Wilhelmshaven gab es auch einige zivile Hafenschlepper zu sehen, darunter Bugsier 3 der Reederei Fairplay, die Corvin der Reederei Schramm sowie VB Geeste und VB Wilhelmshaven der Unterweser Reederei:
Das norwegische Küstenwachboot KV Nornen (W330) ist das Typschiff einer Klasse von fünf 2006-09 für die norwegische Küstenwache gebauten Einheiten. Die Boote sind für Einsätze in küstennahen Gewässern gedacht und dienen zur Durchsetzung von Polizeiaufgaben, Unterstützung des Zolls, für Such- und Rettungseinsätze, als Bergungsschlepper und für die Bekämpfung von Ölpests. Zwei leicht vergrößerte Varianten der Nornen-Klasse wurden 2008-11 als Reine-Klasse als Schulschiffe für die Heimevernet (Reservistenorganisation) gebaut, fahren aber inzwischen für die norwegische Marine.
Das Transportschiff USNS Fisher (T-AKR-301) ist eines von sieben 1993-2001 gebauten RoRo-Schiffe für den Transport von militärischen Fahrzeugen der Bob Hope-Klasse. Es können über 1000 Fahrzeuge, 13.260 t Fracht und 300 Soldaten transportiert werden. Zur Be- und Entladung steht eine große Rampe achtern und seitliche Rampen sowie zwei Paare von Kränen zur Verfügung. 2022/23 wurden einige der Klasse, darunter eventuell auch Fisher aus dem Marineregister gestrichen, stehen aber weiterhin für Transporteinsätze zur Verfügung.
Das südkoreanische Schulschiff ROKS Hansando (한산도, ATH-81) ist das erste speziell für diese Aufgabe gebaute Schiff der südkoreanischen Marine. Es hat drei Vorlesungsräume, zwei Brückendecks, Schulungsräume für Motoren und diverse Simulationsvorrichtungen. Es verfügt über eine leichte Bewaffnung und einen Hangar für zwei Hubschrauber, kann also auch zur Ausbildung von Hubschrauberbesatzungen genutzt werden. Es kann alternativ auch als Hospitalschiff dienen und hat hierfür drei Operationsräume. Die Unterbringungsmöglichkeiten für Kadetten würden dann für Patienten gebraucht werden.
Weiterlesen: Südkoreanisches Schulschiff ROKS Hansando in Hamburg 2023
Das niederländische Vermessungs- und Forschungsschiff Zr. Ms. Snellius (A 802) ist das Typschiff einer Klasse von zwei 2001-04 von Damen gebauten Einheiten. Die Klasse ersetzte die früheren Vermessungsschiffe Tydeman und Buyskes. Hauptaufgabe der beiden Schiffe ist die Vermessung der niederländischen Gewässer in der Nordsee und Karibik.
Weiterlesen: Vermessungs- und Forschungsschiff Zr. Ms. Snellius in Kiel
Die Lenkwaffenzerstörer USS Nitze (DDG-94) und USS Forrest Sherman (DDG-98) gehören zu der zweiten Generation der Flight IIA-Version der Arleigh Burke-Klasse. Diese Version wurde kontinuierlich verbessert. Ab USS Mustin (DDG-89) wurde die Form der Schornsteine geändert. Sie haben keine herausragenden Abgasrohre mehr, sondern sind oben glatt. Nitze und Forrest Sherman gehören auch zu der Generation, die ohne Phalanx-Nahbereichsabwehrgeschütze fertig gestellt wurden (ab McCampbell (DDG-85)), da die Nahbereichsabwehr durch ESSM-Raketen, die aus den VLS Mk 41-Senkrechtstartern abgefeuert werden können, übernommen werden sollte. Davon ging die US Navy wieder ab und rüstete viele Schiffe dieser Generation zusätzlich zu den ESSM wieder mit mindestens einem Phalanx-Geschütz aus, welches achtern hinter den Schornsteinen aufgestellt wurde. Von der Flight IIA-Version wurden ab 1997 54 Schiffe gebaut bzw. sind noch im Bau. Die letzten sollen 2024 in Dienst gestellt werden.
Weiterlesen: Lenkwaffenzerstörer USS Nitze und USS Forrest Sherman in Norfolk
In Oostende kann man einige Schiffe und Boote sehen. Bei meinem Besuch u.a. neben dem Bug des Geschützten Kreuzers HMS Vindictive (heute ein Denkmal für das Kommandounternehmen von 1918, bei dem der Kreuzer als Blockschiff in Oostende selbst versenkt wurde), der Fischkutter Van Maerlant, das Polizeiboot SPN-01, das Zollboot Zeeleeuw, die Seenotrettungsboote Orinoco und Orka, das Lotsenschiff Loodsboot 7, das Mehrzweckschiff Sirius und das Ausflugsboot Nele.
Die deutsche Fregatte Rheinland-Pfalz (F225) ist die vierte und letzte Einheit der 2011-22 gebauten Baden-Württemberg-Klasse (Klasse 125), die die Fregatten der Bremen-Klasse ersetzt. Die Klasse ist für Stabilisierungseinsätze und für möglichst lange Einsatzzeiten optimiert. Die Bewaffnung ist für die Bekämpfung von Schiffen, Landzielen und asymmetrischen Bedrohungen ausgelegt. Geplant wurde sie für die Art von globalen Einsätzen, für die Schiffe der Deutsche Marine zwischen 1990 und 2014 üblicherweise verwendet wurden. Es sind deshalb keine Mehrzweckfregatten, es fehlt eine weiterreichende Flugabwehr und die U-Jagdfähigkeit.
Die Fregatte Augsburg wurde 1989 als siebtes Schiff der Bremen-Klasse (Klasse 122) in Dienst gestellt. 30 Jahre später erfolgte die Ausmusterung. Die Fregatte trug den Spitznamen "Die wilde 13". Die Natokennung F 113, die zum Schiff gehörende Partnerstadt Augsburg mit ihrem bekannten Puppentheater und dem Schiff übertragene Aufgaben zur Piratenjagd legten den Nickname nah.
Der deutsche Marineschlepper Spiekeroog (A 1452) ist eines von sechs von 1965-71 für die Bundesmarine gebauten Schiffen der Wangerooge-Klasse (Klasse 722). Diese Klasse war primär als Bergungs- und Hochseeschlepper gedacht. Sie können auch als Zielschlepper, zur Bergung von Übungstorpedos und als Eisbrecher verwendet werden. Aktuell ist nach der Außerdienststellung der Wangerooge 2022 nur noch Spiekeroog als Schlepper bei der Deutschen Marine in Dienst, zwei dienen als Taucherschulschiffe und einer fährt inzwischen für die uruguayische Marine. Für die Deutsche Marine sollen als Ersatz gebrauchte ehemals zivile Schlepper gekauft werden, der erste, die ehemalige Rota Endurance, wurde bereits beschafft und als Rügen in Dienst gestellt.