Der Lenkwaffenzerstörer USS Paul Ignatius (DDG-117) ist das zweite Schiff der Flight IIA Technology Insertion-Version der Arleigh Burke-Klasse. Von dieser Version sind seit 2015 zehn Zerstörer bereits fertig gestellt oder noch im Bau (DDG-117 bis -124 sowie DDG-127). Nach der Reduktion der Zumwalt-Klasse auf drei Schiffe wurde der Bau der Arleigh Burke-Klasse 2013 wieder aufgenommen. Nach drei Schiffen der Flight IIA Restart-Version ging man zum Bau der Flight IIA Technology Insertion-Version über. In diese Schiffe wurde bzw. wird ein Teil der für die Flight III-Version geplanten Technologien schon eingebaut. Im Falle der Paul Ignatius ist dies nicht sehr auffällig. Sie ist mit der AEGIS Baseline 9-Software ausgerüstet, die es erlaubt, gleichzeitig im Flugabwehrmodus und im Modus zur Abwehr von ballistischen Raketen zu arbeiten (die Vorgängerversionen mussten hierfür umgeschaltet werden). Wie bei den Restart-Schiffen fehlt auch bei ihr der Backbord-Anker. Typisch für die in Spanien stationierten Zerstörer der Arleigh Burke-Klasse (siehe auch Ross und Roosevelt) ist der SeaRAM-Starter hinter dem achteren Schornstein und die Versetzung des Phalanx-Geschützes vor die Brücke, also eine verbesserte Nahbereichsabwehr.
Die Paul Ignatius ist 155,3 m lang, 20,1 m breit und verdrängt 9.350 t. Der Antrieb erfolgt über vier Gasturbinen, die insgesamt 108.000 PS leisten und eine Höchstgeschwindigkeit von über 30 kn ermöglichen. Die Besatzung setzt sich aus 380 Personen zusammen.
Bewaffnung
1 x 12,7 cm L/62 Mk 45 Mod 4
2 x 2,5 cm L/87 Mk 38 Mod 2 Bushmaster
1 x 2 cm L/99 Phalanx Block 1B-Nahbereichsabwehrgeschütz
4 x 1,27 cm Maschinengewehre
2 VLS Mk 41-Starter (einer mit 32 und einer mit 64 Zellen, für Tomahawk-Marschflugkörper, ESSM-, SM-2- und SM-6-Flugabwehrraketen, SM-3-Raketen zur Abwehr ballistischer Raketen und VL-ASROC-U-Jagd-Raketen)
1 11-fach SeaRAM-Flugabwehrraketenstarter
6 x 32,4 Mk 32 Torpedorohre (zwei Drillingsrohre für Mk 46- oder Mk 50-Torpedos)
2 Sikorsky MH-60R Seahawk-Bordhubschrauber
Paul Ignatius wurde 2015-17 von Ingalls Shipbuilding in Pascagoula gebaut, ihr ursprünglicher Heimathafen war Mayport, seit 2022 ist sie in Rota, Spanien stationiert. 2022 und 2023 war sie in der Ostsee.
Im Maßstab 1/700 ist wahrscheinlich der Bausatz der USS Forrest Sherman (Bausatzvorstellung) der beste Ausgangspunkt für ein Modell der Paul Ignatius, allerdings muss der SeaRAM-Starter achtern und das Phalanx-Geschütz vor der Brücke ergänzt sowie die Öffnung für den Backbordanker geschlossen werden werden und wahrscheinlich gibt es weitere Unterschiede bei den Sensoren und Kommunikationsantennen.
Paul Ignatius nahm 2023 ab BALTOPS teil und besuchte im Juni 2023 die Kieler Woche. Hier beim Ein- und Auslaufen:
und hier Paul Ignatius im Marinestützpunkt Kiel-Wik
Weitere Fotos von Zerstörern der Arleigh Burke-Klasse:
- Arleigh Burke (DDG-51), Stout (DDG-55) und Mitscher (DDG-57) 2017 in Norfolk
- Gonzalez (DDG-66) 2017 in Norfolk
- Ross (DDG-71) 2019 in Kiel
- McFaul (DDG-74) 2017 in Norfolk
- Oscar Austin (DDG-79) 2014 in Kiel
- Roosevelt (DDG-80) 2021 in Kiel
- Winston S. Churchill (DDG-81) und Bulkeley (DDG-84) 2017 in Norfolk
- Nitze (DDG-94) und Forrest Sherman (DDG-98) 2017 in Norfolk
- Bainbridge (DDG-96) und Gravely (DDG-107) 2018 bzw. 2019 in Kiel
- Gravely (DDG-107) 2019 in Kopenhagen
- Thomas Hudner (DDG-116) 2021 in Kiel
- Russell (DDG-59), Paul Hamilton (DDG-60), Milius (DDG-69), Decatur (DDG-73), Higgins (DDG-76), Howard (DDG-83), Dewey (DDG-105), Stockdale (DDG-106) und Spruance (DDG-111) 2017 in San Diego
Falk Pletscher (Fotos), Lars (Fotos, Text)