Lars Scharff
07.07.1979 - 40 Jahre Missione Vietnam
Heute vor 40 Jahren, am 7. Juli 1979, bildete sich bei Kreta die VIII Gruppo Navale der italienischen Marine, die aus den Lenkwaffen-und Hubschrauberkreuzern Andrea Doria und Vittorio Veneto sowie dem Versorger Stromboli bestand. Die Aufgabe der Einheit war vietnamesische Bootsflüchtlinge aus dem Südchinesischen Meer zu retten, die Missione Vietnam (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Nachdem 1975 nordvietnamesische Truppen das gesamte Land erobert und dadurch den Vietnamkrieg beendet hatten, ging das Regime massiv gegen die Besiegten vor. 200.000 Südvietnamesen wurden hingerichtet, weitere 165.000 starben in Umerziehungslagern. Die Folge war eine gewaltige Flüchtlingswelle: insgesamt 2,5 Millionen flohen aus Vietnam, davon 800.000 über das Südchinesische Meer. Sie benutzten oft Boote im schlechten Zustand, die vollkommen überladen waren, und versuchten mit diesen Nachbarländer wie Thailand, Malaysia, Hong Kong, Singapur, Indonesien und die Philippinen zu erreichen. Diese Nachbarländer weigerten sich im zunehmenden Masse Flüchtlinge aufzunehmen, so dass die Bootsreisen immer weiter und gefährlicher wurden. Die italienische Regierung entschied sich zu helfen und sendete die drei Schiffe. Diese retteten insgesamt 901 Flüchtlinge und transportierten sie nach Italien, wo sie Asyl erhielten.
Weiterlesen: Lenkwaffen- und Hubschrauberkreuzer Andrea Doria (1/700, Delphis) von Lars Scharff
15.06.1869 - 150 Jahre Zweite Deutsche Nordpolarexpedition
Heute vor 150 Jahren, am 15. Juni 1869, startete in Bremerhaven die Zweite Deutsche Nordpolarexpedition (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Das Ziel der Expedition war der Nordpol. Basierend auf der Hypothese von August Petermann, dass die Region um den Nordpol eisfrei sei und dass Ausläufer des Golfstroms einen Weg dahin ermöglichen, sollte die Expedition an der Ostküste Grönlands nach Norden fahren. Die Expedition bestand aus zwei Schiffen: Germania und Hansa. Germania gelang es, bis zur Küste Grönlands zu gelangen, sie konnte aber nur bis 75° 29' nördlicher Breite vorstoßen, bevor sie ein Winterquartier aufsuchen musste. Das Packeis war zu stark, es gab kein eisfreies Meer. Nach Erforschung Ostgrönlands und einem weiteren nicht erfolgreichen Versuch nach Norden vorzustoßen, kehrte Germania am 11. September 1870 nach Bremerhaven zurück. Die Hansa, die früh von der Germania getrennt wurde, wurde vom Packeis eingeschlossen und trieb mit diesem nach Süden. Das Schiff wurde schließllich am 22. Oktober 1869 vom Eis zerstört. Die Besatzung konnte sich auf das Eis und schließlich mit Booten nach Grönland retten, von wo sie mit der dänischen Brigg Constance nach Kopenhagen und schließlich nach Bremerhaven zurückkehrten.
Weiterlesen: Polarforschungsschiff Germania (1/700, Eigenbau) von Lars Scharff
09.06.1944 - 75 Jahre Schlacht von Ouessant
Heute vor 75 Jahren, am 9. Juni 1944, trafen acht alliierte Zerstörer in der Schlacht von Ouessant (Ushant) bei der Isle de Bas auf einen kleinen deutschen Verband (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Die drei Zerstörer Z 24, Z 32 und ZH 1 sowie das Torpedoboot T 24 versuchten von Brest aus Cherbourg zu erreichen, um die dortigen deutschen Kräfte zu verstärken und gegen die alliierte Invasionsflotte in der Normandie vorzugehen. Dem britisch/kanadisch/polnischen Verband der 10th Destroyer Flotilla, bestehend aus HMS Tatar, HMS Ashanti, HMCS Haida, HMCS Huron, ORP Piorun, HMS Eskimo, HMS Javelin und ORP Błyskawica, gelang es jedoch, den deutschen Verband abzufangen. Die alliierten Zerstörer zerstörten Z 32 und ZH 1, den anderen beiden deutschen Schiffen gelang es zu entkommen. Von den alliierten Schiffen existieren noch zwei als Museumsschiff: HMCS Haida und ORP Błyskawica.
Weiterlesen: Polnischer Zerstörer ORP Błyskawica (1/700, Niko Model) von Lars Scharff
Das Original
Das französische Polarforschungsschiff L'Astrolabe ist der Nachfolger des gleichnamigen Schiffs von 1986. Während der Vorgänger ursprünglich als Fort Resolution als Versorger für Bohrinseln gebaut wurde, ist die neue L'Astrolabe speziell für ihre Aufgaben entworfen worden. Sie soll einerseits die französischen Forschungsstationen in der Antarktis versorgen und die Forschung dort unterstützen, andererseits ersetzt sie aber auch das Patrouillenschiff Albatros. Von letzterem übernimmt sie die Aufgabe, im Bereich der französischen Süd- und Antarktisgebiete das französische Fischereirecht und andere Gesetze durchzusetzen. Die L'Astrolabe wird deshalb gemeinsam von der französischen Marine, den französischen Süd- und Antarktisgebieten (TAAF) und dem Paul-Émile Victor-Polarforschungsinstitut (IPEV) betrieben. Ursprünglich war geplant hierfür ein weiteres Schiff der d'Entrecasteaux-Klasse (B2M) zu bauen, man entschied sich aber dann für einen eigenen Entwurf, um die notwendigen Eisbrecherfähigkeiten einarbeiten zu können.
01.05.1994 - 25 Jahre Lido II-Vorfall (Operation Sharp Guard)
Heute vor 25 Jahren, am 1. Mai 1994, fing die britische Fregatte HMS Chatham den maltesischen Tanker Lido II in der Adria ab (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Die NATO und Westeuropäische Union hatte während des Bosnienkriegs eine Blockade errichtet. Diese wurde von Operation Sharp Guard durchgesetzt, die aus Schiffen und Patrouillenflugzeugen bestand. Der maltesische Tanker Lido II versuchte das Embargo zu durchbrechen und Öl nach Jugoslawien zu bringen. Sie wurde von der niederländischen Fregatte Hr. Ms. Van Kinsbergen und der britischen Fregatte HMS Chatham abgefangen und von einem niederländischen Enterkommando gestoppt. Jugoslawische Schnellboote der Končar-Klasse versuchten die beiden Fregatten daran zu hindern, die Lido II aufzubringen, wobei eines versuchte die Chatham zu rammen. Die Schnellboote wurden schließlich zum Rückzug gezwungen und die Lido II nach Italien eskortiert.
Weiterlesen: Britische Fregatte HMS Chatham (1/700, Orange Hobby) von Lars Scharff
26.04.1919 - 100 Jahre Meuterei auf der Waldeck-Rousseau
Heute vor 100 Jahren, am 26. April 1919, meuterte die Besatzung des französischen Panzerkreuzers Waldeck-Rousseau in Odessa (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Der Panzerkreuzer war Teil der Intervention des westlichen Siegermächte des Ersten Weltkriegs in den Russischen Bürgerkrieg. Zahlreiche Schiffe waren in der Ostsee, Pazifik und Schwarzen Meer beteiligt und unterstützten dort die Weißen. Viele der Besatzungen wollten sich nicht in der Intervention beteiligen, wobei eine Mischung aus politischen Gründen (das Aufkommen der kommunistischen Parteien im Westen) und Unzufriedenheit über die Lebensbedingungen an Bord und die fehlende Demobilisierung nach Ende des Ersten Weltkriegs eine Rolle spielten. Es gab in mehreren der beteiligten Marinen meuterei-ähnliche Vorkommnisse. Den größten Umfang nahmen Meutereien 1919 in der französischen Flotte im Schwarzen Meer an. Insbesondere junge Rekruten aus den industriellen Teilen Frankreichs, also wohl mit Kontakten zu Gewerkschaften und der kommunistischen Partei, spielten eine führende Rolle. U.a. meuterten am 19. April die Besatzungen der Schlachtschiffe France und Jean Bart. Zahlreiche weitere Meutereien folgten, u.a. die der Besatzung der Waldeck-Rousseau. Im Juni 1919 meuterten auch diverse Besatzungen von in Frankreich stationierten Schiffen. Im Gegensatz zu Russland 1917 und Deutschland 1918, wo die Meutereien der Matrosen eine starke Rolle in der Februar-, Oktober und Novemberrevolution spielten, führten sie in Frankreich trotz eines Generalstreiks in Paris im Mai 1919 nicht zu einer Revolution. Die Meuterei auf der Waldeck-Rousseau endete nach vier Tagen.
Weiterlesen: Französischer Panzerkreuzer Waldeck-Rousseau (1/700, Kombrig) von Lars Scharff
Das Original
Das Jagd-U-Boot USS Tinosa (SSN-606) war eine von 15 Einheiten der 1958-67 gebauten Tresher-Klasse, die nach dem Untergang der Tresher oft nach dem zweiten Schiff der Klasse, der Permit, benannt ist. Mit der Tresher-Klasse erreichte die US Navy zehn Jahre nach dem ersten atomgetriebenen U-Boot, der Nautilus, die Standardform ihrer Jagd-U-Boote. Der Rumpf war nicht mehr tropfenförmig wie bei der Skipjack-Klasse, sondern mehr langgezogen. Vorne im Bug wurde der Sonar angeordnet, so dass die Torpedorohre weiter achtern angeordnet werden mussten. Um trotz des größeren Rumpfs die gleiche Geschwindigkeit wie die Skipjack-Klasse zu erreichen, fiel der Turm sehr klein aus. Dies erwies sich nachteilig, da so weniger Ausfahrgeräte untergebracht werden konnten und der Betrieb der Boote über Wasser schwierig war.
Weiterlesen: Jagd-U-Boot USS Tinosa (1/700, JAG) von Lars Scharff
Das Original
Das niederländische Patrouillenschiff Zr. Ms. Zeeland (P841) ist eines von vier 2008-13 gebauten Schiffen der Holland-Klasse. Der Entwurf geht auf eine Studie von 2005 zurück, in der vorgeschlagen wurde, vier der Fregatten der M-Klasse (Karel Doorman-Klasse) zu verkaufen, um mit dem Erlös und den Einsparungen an Betiebskosten die Minenräumfähigkeit der niederländischen Marine wiederherzustellen, einen Versorger zu bauen und vier spezielle Patrouillenschiffe zu bauen. Letztere sind speziell dafür gedacht, die niederländischen Hoheitsansprüche in der Nordsee und Karibik durchzusetzen sowie um Patrouillen gegen Piraten durchführen zu können.
Weiterlesen: Niederländisches Patrouillenschiff Zr. Ms. Zeeland (1/700, DFNM) von Lars Scharff
Das Original
Die indonesische Fregatte KRI Raden Eddy Martadinata (331) ist das Typschiff einer Klasse, die auf dem Typ SIGMA 10514, einem der SIGMA-Entwürfe (Ship Integrated Geometrical Modularity Approach), beruht. Das SIGMA-Konzept der niederländischen Damen-Werft ähnelt dem deutschen MEKO-Konzept. Sowohl der Rumpf als auch die Bewaffnung und andere Ausrüstung ist modular angelegt und kann so leicht den Bedürfnissen der jeweiligen Marine angepasst werden. Die Spannweite der Sigma-Entwürfe reicht von Schnellbooten bis Fregatten.
Weiterlesen: Indonesische Fregatte KRI Raden Eddy Martadinata (1/700, DFNM) von Lars Scharff
22.12.1978 - 40 Jahre Beagle-Konflikt (Operation Soberanía)
Heute vor 40 Jahren, am 22. Dezember 1978, hatte die chilenische Marine im Beagle-Kanal eine große Flotte zusammengezogen, um eine drohende argentinische Invasion abzuwehren (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Dies war der Höhepunkt des sogenannten Beagle-Konflikts. Der Konflikt entzündete sich an der Frage der Grenzziehung zwischen Chile und Argentinien im Süden Feuerlands. 1977 hatte ein internationales Schiedsgericht, das von Chile und Argentinien angerufen worden war, zugunsten Chiles entschieden. Argentinien weigerte sich den Schiedsspruch anzuerkennen und plante für den 22. Dezember 1978 eine Invasion Chiles (Operation Soberanía). Die argentinische Marine sollte Truppen auf den Inseln Freycinet, Hershell, Deceit, Wollaston, Picton, Nueva und Lennox anlanden, um so die Kontrolle über den Beagle-Kanal zu erlangen. Außerdem sollten Truppen über die Anden an weiteren Stellen in Chile einmarschieren. Chile war sich der drohenden Gefahr bewusst und hatte u.a. seine Flotte im Beagle-Kanal gesammelt. Die argentinischen Schiffe waren bereits auf See, als sie wenige Stunden vor Beginn des Angriffs zurückbeordert wurden. Die argentinische Regierung akzeptierte eine Vermittlung durch den Papst - und marschierte dann 1982 stattdessen auf den Falklandinseln ein, was zum Falklandkrieg mit Großbritannien führte. Eines der am Beagle-Konflikt 1978 beteiligten chilenischen Schiffe war die Fregatte Almirante Lynch.
Weiterlesen: Chilenische Fregatte Almirante Lynch (1/700, Umbau MT Miniatures) von Lars Scharff